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Analyse der mittelalterlichen Bauphase des Schlosses Odescalchi in Ilok, des ehemaligen Palastes von N. Iločki, des Königes von Bosnien

Zorislav Horvat


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Es war nur eine Frage der Zeit, wann man den Versuch
einer Untersuchung Iloks unternehmen werde, und als es
dazu gekommen war, sah man, daß die Ergebnisse sogar
bedeutender als erwartet waren. Ilok wird in den schriftlichen
Zeugnissen erst seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts
erwähnt, ausdrücklich aber seit den Adeligen der
Familie Kont, die Anfang des 15. Jahrhunderts beginnen,
sich “von Ilok” – de Wylak – zu nennen. Sie waren Magnaten
aus Königreich Ungarn, mit zahlreichen Besitzungen,
die die materielle Grundlage für die Ambitionen von Nikola
Iločki (1410-1470) darstellten. Neben sonstigen Ehrenämtern
bekleidete dieser das Amt des kroatischen Banus
und war König von Bosnien, und eine Zeitlang erhob
er sogar Anspruch auf die ungarische Krone. Binnen kurzem
– Mitte des 15. Jahrhunderts – erhob er Ilok zu einem
königlichen Sitz mit allen notwendigen Bauten – dem
königlichen Palais, dem heutigen Schloß Odescalchi, einer
Hofkapelle, einem Franziskanerkloster, einem Klarissenkloster,
einer Münzstätte usw. All dies befestigte er mit
Wehrtürmen, Mauern, Bastionen und einem besonders
befestigten Eingangstor. Das Palais von Nikola Iločki hatte
einen Klostergrundriß, es war ungefähr quadratisch,
mit einem detailreich gestalteten Eingangstor, einem
großen Rittersaal und den notwendigen Nebenräumen.
Die Türken haben das Palais der Familie von Ilok nicht
erhalten, so daß es zur Zeit der Befreiung von der türkischen
Herrschaft 1688 zerfallen war. In den folgenden
Jahren diente das Palais als ein – Steinbruch... Die Fürsten
Odescalchi bauten im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts
mehrmals das mittelalterliche Palais um, der letzte
Umbau datiert vom Ende des 19. Jahrhunderts. Anlässlich
des Umbaus in ein Barockschloß wurden die dicken
Außenmauern an der östlichen, westlichen und südlichen
Seite benutzt, und das Schloß erhielt einen U-förmigen
Grundriß, der sich zur Donau hin öffnet. Die Restaurations-
und Konservierungsforschungen ergaben, daß das
mittelalterliche Palais von Nikola Iločki ein zweistöckiger
Bau war, und daß die Barockfenster im II. Stock, die in
die großen Steinrahmen der gotischen Fenster eingebaut
wurden, sicherlich die größten bisher im Kontinentalkroatien
gefundenen sind. Die Eingangstore waren in
Fußgängereingang und Wageneinfahrt geteilt, und gleichzeitig
teilten sie das Palais in zwei Hälften. Der Eingang hatte
Zugbrücken und weitere Verteidigungsbauten. Das
mittelalterliche Palais – der königliche Hof des Nikola von
Ilok – war seinerzeit wahrscheinlich das wichtigste Bauwerk
der Zeit, und man muß es als solches bewerten und mit den
archäologischen Forschungen um es herum fortfahren.

Ključne riječi

Fürsten von Ilok; Mittelalter; Palais; profane Architektur, Gotik

Hrčak ID:

813

URI

https://hrcak.srce.hr/813

Datum izdavanja:

20.7.2002.

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