Filologija, No. 63, 2014.
Stručni rad
Matija Divković als Reformator der cyrillischen Schrift
Jagoda Jurić-Kappel
; Institut für Slawistik der Universität Wien
Sažetak
Der Franziskaner M. Divković verwendete für seine Anfang des 17. Jh. in Venedig gedruckten Werke die cyrillische Schrift (in Kursivform) und richtete besondere Aufmerksamkeit darauf, das Inventar der traditionellen Grapheme mit dem Phonembestand seiner Sprache systemhaft in Einklang zu bringen. Sein Interesse für diese Problematik belegt das im Werk Besjede im Text beigefügte Alphabet aus je 33 Groß- und Kleinbuchstaben.
Die schwierigsten Probleme stellten einerseits die Darstellung des Lautes /j/, andererseits die Bezeichnung palataler Konsonanten dar. Für /j/ steht hauptsächlich i, das eine Doppelfunktion erfüllt, bei palatalen Konsonanten spielte bei ihm das Graphem Q (wie z.B. für /ć/, /đ/, /lj/ i /nj/) die Hauptrolle.
Durch Verwendung dieses Buchstabens steht Divković der alten glagolitischen und cyrillischen (bosnischen) Tradition näher als den in Dalmatien/Dubrovnik in Cyrillica geschriebenen Werke, die in diesem Artikel durch Molitvenik aus 1512 vertreten sind, wo beispielsweise Palatalität von /lj/ nur manchmal mit é bezeichnet ist: lé /lje/.
Zwei Jahrhunderte nach ihm stand S. Mrkalj vor der ähnlichen Problematik, allerdings auf der Basis der konservativen serbischen Schreibtradition. So bezeichnete er jota mit dem »desetično« й und die Palatalität der Konsonanten mit dem jer (tь , дь, ль, нь). Gemäß Mrkaljs Lösung verschmolzen die Grapheme bei V. St. Karadžić zu љ und њ, der für jota lateinisches j einführte.
Ključne riječi
Matija Divković; Sava Mrkalj; Reform der cyrillischen Schrift; das Graphem đerv
Hrčak ID:
138622
URI
Datum izdavanja:
30.4.2015.
Posjeta: 1.907 *