Acta Botanica Croatica, Vol. 17 No. 1, 1958.
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Typologische Gliederung der Garrigues- und Kiefernwäldervegetation des Ostadriatischen Küstenlandes
Stjepan Horvatić
; Hrvatska
Sažetak
In der vorliegenden Abhandlung sind die bisherigen Resultate der vom Verfasser in neuerer Zeit durchgeführten vergleichenden phyto- zönologischen (pflanzensoziologischen) Untersuchungen dargelegt, die hauptsächlich auf die immergrünen Wald- und Gebüsch-Gesellschaften der eumediterranen Vegetationsgebiete des ostadriatischen Küstenlandes sich beziehen. Im allgemeinen haben diese Untersuchungen gezeigt, dass sämtliche grundlegende Vegetation des genannten Küstengebietes (die Inseln inbegriffen) in eine grössere Anzahl von besonderen, dem adriatischen Sektor des mediterranen Vegetationskreises mehr oder weniger eigentümlichen phytozönologischen (pflanzensoziologischen) Vegetations- einheiten gegliedert werden kann, die teilweise als ursprüngliche, klimatisch bedingte Klimax-Gesellschaften zu betrachten sind, grösstenteils aber verschiedenartige anthropogene Ersatzgesellschaften bzw. Degradationsstadien darstellen.
1. Als klimatisch bedingte Klimax-Gesellschaft der unteren Vegetationsstufe kann die immergrüne Hartlaub-Assoziation Ometo-Quer- cetum ilicis aus dem Verband Quercion ilicis (Ordnung Quercetalia ilicis, Klasse Quercetea ilicis) bezeichnet werden, die bezüglich ihrer floristi- schen Zusammensetzung auf Seite 9—10 des kroatischen Textes dargestellt ist. In ihrer typischen (Orneto-Quercetum ilicis typicum) bzw. erst nur unwesentlich veränderten (O. - Qu. ilicis myrtetosum) Zusammensetzung kommt sie indes — dank den zerstörenden menschlichen Einflüssen — zumeist in Form von dichten und verhältnismässig hohen, undurchdringlichen Hartlaubgebüschen, sogenannten Macchien* vor, die längs der ganzen immergrünen Stufe des ostadriatischen Küstenlandes in verschiedenen Fazies (S. 11) verbreitet sind. Eine besondere Subassoziation dieser Gesellschaft stellen aber auch jene prächtigen Waldbestände dar, die unter dem Namen Orneto-Quercetum ilicis pinetosum halepensis in der Tabelle XIII veranschaulicht sind. Dem Verband Quercion ilicis wird endlich auch jene (sehr lokalisiert auf tretende) Hartlaubvegetation unterordnet, die als Ass. Orneto-Coccijeretum auf Seite 13 durch drei Aufnahmen aus der Umgebung von Orebic (Halbinsel Peljesae) dargestellt ist.
Als Klimax-Gesellschaft der höheren, oberhalb des Quercus ilex- Gürtels sich erstreckenden Vegetationsstufe wird vom Verfasser die sommergrüne Laubwald-Asroziation Seslerieio-Osiryetum (Verband Carpinion orientalis, Ordnung Quercetalia pubescentis, Klasse Querceto-Fa- getea) bezeichnet.
2. Die stark degradierten, der Wald- und Gebüsch-Vegetation völlig entblössten Flächen im Bereiche des ganzen untersuchten Gebietes sind von sehr charakteristischer Trockenrasen- und Steintriften-Vege- tation bewachsen, die nach Erachten des Verfassers einer besonderen, adriatischen Vegetations-Klasse, Brachypodio-Chrysopogonetea, zugeordnet werden soll. In der unteren, immergrünen Vegetationsstufe wird diese Klasse durch eine besondere, dtem eumediterranen Teil des adriatischen Küstenlandes eigentümliche Ordnung Cymbopogo-Brachypodie- talia mit dem — vorläufig einzigen — Verband Cymbopogo-Brachypo- dion ramosi vertreten. Die verbreitetste Assoziation dieses Verbandes ist die therophytenreiche, die Roterdeböden der mittleren und südlichen Gebiete dtes ostadriatischen Küstenlandes bewohnende Steintriften-Ge- sellschaft Brachypodieto-Trifolietum stellati (= Trifolieto-Brachypodi- etum ramosi H-ic [1957, 1958], non Bolös)1, die hinsichtlich ihrer flori- stischen Zusammensetzung auf Seite 15—-16 dieser Abhandlung dargestellt ist. Auf einigermassen beschatteten Standorten mit meist tieferen Böden wird diese Gesellschaft von der nächstverwandten, aber nur sehr lokalisiert auftretenden Trockenrasen-Assoziation Oryzopsetum miliaceae (S. 17—18 des kroat. Textes) abgelöst.
Im nördlichen, istrianisch-quarnerischen Teil des eumediterranen Vegetationsgebietes, gleichwie auch in der oberen, sommergrünen Vegetationsstufe seines südlicheren Teiles ist die Klasse Brachypodio-Chrysopogonetea — von der stellenweise auf Steintriften auftretenden, noch nicht näher untersuchten und nur provisorisch benannten Cymbopogo- Brachypodietalia-Assoziation Brachypodieto-Aristelletum abgesehen — durch die submediterrane Ordnung Scorzonero-Chrysopogonetalia vertreten. Dieser Ordnung werden sowohl die Trockenrasen- (zumeist Mähwiesen-) Gesellschaften des Verbandes Scorzonerion villosae als auch die submediterranen Steintriften-Assoziationen des Verbandes Chrysopogono-Satureion unterordnet. Von den Wiesen-Assoziationen des soeben erwähnten Verbandes Scorzonerion werden auf der Seite 19 des kroat. Textes folgende zwei kurz charakterisiert: Chrysopogoneto- Airetum capilaris (nur aus Süd-Istrien bekannt) und Chrysopogoneto- Euphorbietum nicaeensis (ganz Istrien). Von den submediterranen Steintriften-Assoziationen des Verbandes Chrysopogono-Satureion, die in die genannten eumediterranen Grenzgebiete übergreifen, werden auf den Seiten 19—20 und in den Tabellen VIII, X und XII nur das Stipeto-Salvi- etum, das Asphodeleto-Chrysopogonetum sowie das Cariceto-Centauree- tum rupestris kurz erwähnt.
3. Eine ganz besondere, eigentümliche und sehr charakteristische Übergangs-Etappe in dem Entwicklungsgang des heutigen eumediterranen Vegeta Lionsklei des des ostadriatischen Küstenlandes stellen die vom Verfasser unter dem gemeinsamen Namen der Garrigues-Vegeta- tion zusammengefassten Hartlaubgebüsch-Gesellschaften dar, die zum grössten Teil aus verschiedenen heliophilen, den Quercion ilicis-Gesell- schaften teilweise völlig fremden Pflanzenarten zusammengesetzt sind. Diese Gesellschaften werden vom Verfasser —- mit entsprechender Begründung — zu einer besonderen Ordnung, Cisto-Ericetalia, zusammengefasst, die aber ebenfalls der gemeisamen eumediterranen Vegetationsklasse Quercetea ilicis angegliedert werden soll. Im Rahmen des (vorläufig) einzigen, als Cisto-Ericion benannten Verbandes dieser Ordnung, werden in der Abhandlung folgende fünf Garrigues-Asoziationen kurz beschrieben und durch Tabellen veranschaulicht (vgl. Tabelle II).
a) Ass. Ericeto-Calycotometum injestae — Garrigue des östlichen Dornklees; dargestellt auf S. 25-32. und Tab. III, IV. In ihrer Verbreitung ausschliesslich auf das südlichste Gebiet des kroatischen Küstenlandes (d. h. auf das Gebiet von Dubrovnik im weitesten Sinne des Wortes) beschränkt, daselbst aber in verschiedenen Fazies — so nicht selten auch in der Wald-Fazies von Pinus halepensis — vorkommend.
b) Ass. Ericeto-Rosmarinetum — Garrigue des Rosmarins; S. 32-45., Tab. V, VI. Auf typisch mediterranes, warmes und subhumides Klima gebunden hat diese Gesellschaft ihre Hauptverbreitung auf den mitteldalmatinischen Inseln; daselbst kommt sie in der ganzen unteren Vegetationsstufe in mehreren Fazies (darunter auch in jener von Pinus halepensis) der typischen Subasoziation — Ericeto-Rosmarinetum cistetosum — vor, in den höheren Lagen aber ist stellenweise (Insel Hvar) die Subassoziation der dalmatinischen Schwarzföhre (Pinus dalmática Vis. s. 1.) — Ericeto-Rosmarinetum pinetosum dalmaticae — entwickelt.
c) Ass. Ericeto-Cistetum cretici — Garrigue der kretensischen Cistro- se; S. 45-51, Tab. VII, VIII; verbreitet auf der ganzen Nordseite der Insel Brač und an mehreren Stellen des mittleren und südlichen Küstengebietes, wo sie auf verhältnismässig humideres Klima gebunden ist. Wahrscheinlich auch auf den norddalmatinischen Inseln vorhanden.
d) Ass. Cisto-Ericetum arboreae — Garrigue der Baumheide; S. 51-60, Tab. IX, X. In ihrem Vorkommen auf den nördlichsten, hauptsächlich istrianisch-quarnerischen Teil des Gebietes beschränkt, hat sie zumeist den Charakter einer ausgesprochenen Gebüschgesellschaft — dies gilt namentlich für die Subassoziationen Cisto-Ericetum arboreae spartieto- sum (in d'er Tab. IX. dargestellt), rosmarinetosum und cistetosum mons- peliensis (die beiden letzteren noch nicht näher untersucht) — seltener ist sie als eine Heide-Gesellschaft — Subass. Cisto-Ericetum arboreae grylletosum ■—■ entwickelt.
e) Ass. Genisto-Ericetum verticiilatae: S. 60—70. Tab. XI. XII. Kommt nur in südlicheren Küstengebieten (die Inseln ausgenommen) vor. daselbst hauptsächlich auf die obere, sommergrüne Vegetationsstufe gebunden; zumeist als niedrige Gebüsch-Gesellschaft — Genisto-Ericetum verticiilatae typicum — seltener (Halbinsel Pelješac) als dalmatinischer Schwarzföhren-Wald — Genisto-Ericetum verticiilatae pinetosum dal- maticae — entwickelt.
4. Besondere dauernde Degradations-Stadien stellen endlich auch die verschiedenartigen Kiefer-Wälder des ostadriatischen Küstenlandes dar, die namentlich in südlicheren Gegenden, insbesondere auf den Inseln, stellenweise weit verbreitet sind. Es sind dies die Aleppokiefer- Wälder mit dominierender Pinus halepensis, in dbr unteren, und die dalmatinischen Schwarzföhren-Wälder, mit dominierender Pinus dalmática Vis. s. 1., in der oberen Stufe. Diese Wälder stellen aber keine spezifische und einheitliche Assoziationen dar, da sie typologisch — als besondere Subassoziationen oder Fazies — verschiedenen anderen Gesellschaften, u zw. grösstenteils den Cisto-Ericion-Assoziationen anzuglie- dem sind. Als die verbreitetsten und bedeutendsten Typen der Aleppokiefer-Wälder werden in der Abhandlung folgende Vegetationseinheiten angegeben: Orneto-Quercetum ilicis pinetosum halepensis (S. 72-73, Tab. XIII), Ericeto-Calycotometum pinosum halepensis (S. 73, Tab. III), Ericeto-Rosmarinetum pinosum halepensis (S. 73-76, Tab. V), Ericeto- Cistetum cretici pinosum halepensis (S. 76, Tab. VII) und Brachypodieto- Trifolietum stellati pinetosum halepensis (S. 76-78). Als wichtigste Typen der dalmatinischen Schwarzföhren-Wälder werden endlich folgende Subassoziationen und Fazies bezeichnet: Genisto-Ericetum verticiilatae pinetosum dalmaticae (S. 81, Tab. XI, XII), Ericeto-Rosmarinetum pinetosum dalmaticae (S. 81, Tab. V), Stipeto-Salvietum pinetosum dalmaticae (S. 81-82), Orneto-Quercetum ilicis pinosum dalmaticae (S. 83) und Se- slerieto-Ostryetum pinosum dalmaticae (S. 83.)
Ključne riječi
Hrčak ID:
152755
URI
Datum izdavanja:
31.12.1958.
Posjeta: 3.281 *