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AUSBAU UND ANALYSE DES ERNEUERUNGSPROJEKSTS DER FESTUNG NEHAJ
SENA SEKULIĆ GVOZDANOVIĆ
Sažetak
Die Wirkungsweise der Feuerwaffe hatte cine grundlegende Umwälzung des Prinzips der mittelalterlichen Abwehr zur Folge. Vonf 16. Jahrhundert an verlangte die Entwicklung eine ständig schnellere und stärkere Befestigung. Dank der Er-findung des Buchdrucks kommt es zur Typisierung neuer Ideen (die Senjer Drucke-rei datiert nur ca. 40 Jahre nach Gutenbergs Erfindung). Zum Ideal wird ein glech-mässiger und mathematiscn reiner Grundriss bei Betonung der Aussenarbeiten, da die Kampflinie so weit als möglich von der eigentlichen Befestigung abgelegen verläuft. Die Zeit des Rittertums ist vorbei; der individuelle Einsatz des fitters wird durch die Schlagkraft der Masse, des Kollektivs, abgelöst.
Die Katastrophe der Niederlage Zarigrads im Jahre 1453 gibt den Anstoss zu ausgedehnter Bautätigkeit auch an den adriatischen Kiisten. Die befestigte Burg entsteht jedoch nicht ausschliesslich aus Fortifikationsgriinden, sondern "ist zwei-fellos auch Ausdruck ästhetischen Schaffensdranges, Ausdruck politischer Kraft und der überlegennen Mentalität des Menschen der Renaissance.
In der Festung Nehaj bei Senj besitzen wir ein vortreffliches Beispiel einer befestigten Burg der Renaissance. Das Innere gestalten impressive Räumlichkeiten, sicher vor Bombariderungen. Wir fragcn uns, wer der Schöpfer dieses Meister-werks ist: Seinen Bau veranlasste der Senjer Kapitän und spätere Kommandant iiber alle Truppen der Kroatischen Krajina (Kroatisches Grenzgebiet) Ivan Len-k o v i ć, iiber dessen Leben und Wirken die reichhaltigen Quellen der Ljubljaner Archive noch nicht erforscht wurden. Weder Geburtsjahr noch Geburtsort sind bekannt (vielleicht war er ausserehelicher Herkunft), lediglich das Todesjahr 1569 geht aus der Grabsteinaufschrift in Novo Mesto hervor. Von altersher waren die I^enković aus Lika stammende Kroaten, woher ein Familienzweig zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach Kranjska übersiedelte und hier der Name Lenković Ruhm im Kampf gegen die Türken erlang. In Kranjska erwarben sie zahlreiche Besitz-tiimer und waren seinerzeit die mächtigsten Edelleute zwischen der Kupa und Krka. Der aus dieser Familie abstammende Ivan Lenković wurde bereits bei der ersten Belagerung Wiens 1529 ausgezeichnet, um später, im Verulauf seines weiteren Le-bens und im Kampf gegen die Tiirken zahlrieche Ehrungen zu erwerben und 1567, zwei Jahre vor seinem Tod, schliesslich die hychste Ehrenbezengung, die Ernennung zum Kommandanten iiber sämtliche Truppen an der tiirkischen Grenze.
Im Jahre 1550 forderte er zur Befestigung Senjs den Bau der »modemen« Festung Nehaj und es gelang ihm, diesen Bau 1558, wie aus der Aufschrift an der siidlichen Hofwand der Festung hervorgeht, zu beenden. Senj wurde von da an zum starken strategischen Abwehrpunkt im Kampf gegen türkische Einfälle, dessen F.roberung den Tiirken niemals gelang.
Eine Analyse der Grabplatte von Lenković wurde von Emilijan Cevc in der Sammelschrift von Novo Mesto 1968 angestellt.
In der Beschreibung Nehaj s spricht man ausfiihrlich iiber das strukturelle Rasterbild, die Anordniing der Räume, iiber Kommunikationen, die funktionelle Wirkung und iiber das Baumaterial. Ein imposante Zahl stellt das in die Festung Nehaj eingebaute Steinvolumen dar: 3400 m\ so dass Lenković nach Versiegen der Materialbeschaffungsquellen — gleichzeitig aber auch leichterer Abwehr wegen — alles ausserhalb der Senjer Stadtwälle Liegende niederrenssen liess; hierbei wurde auch das im Jahre 1297 von Dujam II. und Leonardo Frankopan erbaut Franjevacer Kloster vernichtet. Den Abschluss stellt ein Riickblick auf das Projekt der Erneue-rung dieses imposanten Bauwerks dar..
Ključne riječi
Hrčak ID:
197704
URI
Datum izdavanja:
21.12.1970.
Posjeta: 1.490 *