Skip to the main content

Preliminary communication

https://doi.org/10.21857/ypn4oc4059

DIE BIBLISCHE PERSÖNLICHKEIT MARIA MAGDALENA IN DER EUROPÄISCHEN UND KROATISCHEN LITERATUR (MIT BESONDEREM RESPEKT FÜR DAS GEDICHT „PESEN OD MARIE MAGDALEINE“)

Ivan Zvonar


Full text: croatian pdf 2.877 Kb

page 219-271

downloads: 44

cite

Full text: german pdf 2.877 Kb

page 219-271

downloads: 76

cite


Abstract

Es ist interessant, dass man aus den Apokryphen mehr über die rätselhaftes-te
biblische Figur, Maria Magdalena, erfährt als aus der Bibel selbst.
Die biblische Geschichte beginnt mit der ersten Begegnung Maria Magdalenas
mit Jesus (der sieben böse Geister aus ihr austrieb) mit Szenen, in denen ihm teure Salbe auf den Kopf gegossen und seine Füße gewaschen werden.
Danach wurde Maria Magdalena die treueste Gefährtin Jesu, seine begabteste
Jüngerin, die Person, die der Kreuzigung beiwohnte, und hatte das Glück, dass
ihr Jesus nah der Auferstehung zum ersten Mal erschien. In Verbindung mit Jesus
erlangte sie die Fähigkeit, selbst zu predigen und zu lehren, und erhielt daher den
Namen „Apostelin der Apostel“.
Ihre Herkunft und ihr Leben bis zur Begegnung mit Christus und auch nach seiner
Auferstehung wurden in den von Jacobus de Vereigne gesammelten apokryphen
Evangelien beschrieben und in seiner später oft gedruckten Werkes (erstmals 1473
in Lyon) Legenda aurea (Die goldene Legende) niedergeschrieben.
Aus diesem Werk erfährt man, dass Marias Vater Syrus, ein Jude, war, dass sie
einen Bruder Lazarus und eine Schwester Martha hatte und dass sie Magdalena
nach der Stadt Magdala genannt wurde, die sie nach dem Tod ihres Vaters geerbt
hatte.
Sie verlor Ihre Eltern schon früh und führte daher in ihrer Jugend ein ausschweifendes
Leben, weshalb sie als „öffentliche Sünderin“ bezeichnet wurde.
Sie hat öffentlich gesündigt und öffentlich bereut. Nach der Auferstehung Jesu predigte sie eine Zeit lang als Apostelin, dann wurde
Sie zusammen mit ihrem Bruder Lazarus und ihrer Schwester Martha gezwungen, in
ein Boot ohne Ruder zu steigen, das auf wundersame Weise nach Marseille segelte.
Dort zog sie sich nach einer kurzen apostolischen Tätigkeit in eine Höhle zurück, wo
sie dreißig Jahre lang als Asket lebte und auf alle körperlichen Freuden verzichtete.
Über Jahrhunderte hinweg inspirierte di Persönlichkeit Maria Magdalenas Wissenschaftler
und Künstler, die sich regelmäßig auf ihre Weiblichkeit kon zentrierten
und sie aus zwei äußerst gegensätzlichen Blickwinkeln darstellten, als Hure oder
als Heilige. In der kroatischen Literatur taucht Maria Magdalena erstmals in den
Gedichten von Nikola Nalješković, Ivan Bunić Vučić und Ignjat Đurđević auf. Und
obwohl über diese Werke in allen Schulbüchern reichlich geschrieben wird, das
kroatische Literaturpublikum weiß noch nicht, dass es auch ein sehr erfolgreiches
Gedicht Das Lied über Maria Magdalena gibt, das 1632 in Nedelišće in Murinsel auf
der kajkavi-schen Sprache geschrieben wurde. Es ist zweiteilig angelegt und umfasst
einhundert drei Strophen.
Das Kroatische Literaturpublikum weiß auch nicht, dass es eine parallele ungarische
Version derselben poetischen Geschichte gibt. Bei beiden Tex-ten handelt
sich höchstwahrscheinlich um eine freie Wiedergabe einer deut-schen Vorlage. Der
kajkavische Übersetzer blieb, leider, unbekannt.
Es ist jedoch bekannt, das die Ungarische Version im selben Jahr von János
Bodo Szentmartoni, dem produktivsten ungarischen Dichter des 17. Jahrhunderts,
in Kolozsvar (Klausenburg, Rumänien) verfasst wurde. Seine Übersetzung wurde
erstmals 1683 in Levoča (Löcse) auch in gedruckter Form veröffentlicht und erlebte später zahlreiche gedruckte Ausgaben.
Auf kroatischer Seite handelt es sich hier um die erste systematische Präsentation
dieses außergewöhnlichen Werkes und erstmals wird ein transkribierter Nachdruck
des gesamten Manuskripts vorgelegt.

Keywords

Bibel, Neues Testament, Maria Magdalena als Sünderin und Büßerin, Syrus, Lazarus, Martha, Mareseille, poetische Erzählung, apokryphe Evan- gelien, die Auferstehung Jesu, Jacobus de Voraigne, Legenda aurea, Nikola Nalješković, Ivan Bunić Vučić, Ignjat Đurđević, Manuskript-Gesangbuch aus Nedelišće, János Bodo Szentmartoni.

Hrčak ID:

312843

URI

https://hrcak.srce.hr/312843

Publication date:

15.12.2023.

Article data in other languages: croatian

Visits: 179 *