Historijski zbornik, Vol. 38 , 1985.
Izvorni znanstveni članak
GRÜNDUNG UND ENTWICKLUNG DER GELDINSTITUTE IM ZIVIL UND MILITÄRKROATIEN UND IN SLAWONIEN ZWISCHEN 1846 UND 1880
Agneza Szabo
Sažetak
Um das Jahr 1848 übte sowohl im zivilen Teil Kroatiens als auch im kroatischen Teil der Militärgrenze nur ein einziges Geldinstitut seine Tätigkeit aus: die im Jahr 1846 gegründete »Prva hrvatska štedionica« (Erste kroatische Sparkasse).
Aber auch nach dem Zusammenbruch des Feudalsystems 1848 verfügte Kroatien noch nicht über innere Kräfte, die die Gründung von weiteren, so notwendigen Geld bzw. Kreditinstituten ermöglichen würden. Außerdem waren dafür auch andere Voraussetzungen, in erster Linie politischer, aber auch rechtlicher Art, nicht gegeben.
Die ungünstige politische Lage nach dem Zusammenbruch des Neoabsolutismus wie auch die politischen Machtkämpfe am Vorabend des kroatisch-ungarischen Ausgleichs sowie seiner Revision haben die Gründung von dringend notwendigen Geldinstituten im Lande um ein ganzes Jahrzehnt verzögert. Eine verhältnismäßig beschleunigte Schaffung von Geldinstituten auf dem Territorium Zivilkroatiens und Slawoniens sowie der Stadt Rijeka erfolgte zwischen den Jahren 1872 und 1873. d. h. ein Jahr vor der anberaumten Revision des kroatisch-ungarischen Ausgleichs. Es ist offensichtlich, daß die ungarische Regierung durch die Erteilung der Zustimmung zur Gründung solcher Institute die öffentliche Meinung in Kroatiens zugunsten der Annahme des Ausgleichs zu beeinflussen trachtete. Auf dem Territorium der Militärgrenze begann jedoch erst 1870 die Kapitalakkumulation, also nachdem der Prozeß der Entmilitarisierung eingesetzt hatte.
Die Finanzkrise, die am 9. Mai 1873 im Zentrum der Monarchie ausbrach, zog einen Rückgang in den Geschäften der Geldinstitute auch im Zivilkroatien und der Militärgrenze nach sich. Von der Krise waren größere Städte wie Zagreb, Osijek, Rijeka am schlimmsten betroffen. Die Folgen der Krise, die durch plötzlichen Kapitalschwund gekennzeichnet ist, konnten erst gegen Ende des Jahrzehnts überwunden werden. Der Sanierungsprozeß wurde von den Staatsinstitutionen tatkräftig unterstützt. Mit Hilfe der von ihnen gewährten Kredite konnte in Zagreb das »Hrvatsko pripomoćno društvo« (Kroatische Rückversicherungsgesellschaft) gegründet werden, dem fast alle Geldinstitute im Land beitraten.
Die Geldanstalten im Zivilkroatien als auch in der Militärgrenze haben zwar größtenteils die Krise überlebt, verfügten aber auch Ende des Jahrzehnts nicht über ausreichende Kapitalakkumulation, was dazu führte, daß Kredite im Land knapp waren. Eben aus diesem Grund wuchsen die Hypothekenschulden sprunghaft an. Das führte weiter zu einer großen allgemeinen Verarmung und wachsender Verschuldung, die in der Zeit nach 1873 immer größere Ausmaße annimmt. Statt der Hypotheken gewähren die Geldinstitute lieber Hochzinskredite mit kurzer Laufzeit, so daß die Geldinstitute in der Regel hohe »Dividende« an ihre Teilhaber ausschütten konnten. Alle diese Tatsachen wie auch die wesentlichen Unterschiede in der Höhe der Spareinlagen der einzelnen Besitzer von Sparbüchern sagen sehr viel aus einerseits über die allmähliche Schaffung von Voraussetzungen für eine kapitalistische Wirtschaft im Ganzen und andereseits über ständig wachsende soziale Unterschiede.
Ključne riječi
Hrčak ID:
326286
URI
Datum izdavanja:
1.5.1986.
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