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CHRISTENTUM UND LlBERALISMUS
Jakov Jukić
; Split
Sažetak
Die Begegnung zwischen Christentum und Liberalismus beginnt mit
der Entstehung der modernen Welt, mit der Aufklarungsbewegung und
dem politischen Akt der Franz6sischen Revolution. Das Christentum
hat sich in all seinen drei Formen - als Katholizismus, Protestantismus
und Hechtqlaubiqkeit - auf verschiedene Weise mit dieser groBen
Weltideologie, die am Ursprung aller gesellschaftlichen Wandel und Erscheinungen
der letzten drei Jahrhunderte steht, auseinandergesetzt.
Am turbulentesten gestaltete sich das Verhaltnis zwischen dem Liberalismus
und der katholischen Kirche. Diese verwarf den Liberalismus
zunachst v611igund setzte ihn einer harten Verurteilung aus, um nach
dem 2. Vatikanischen Konzil eine vers6hnlichere Einstellung zu vertreten.
In junqster Zeit, dem dritten Abschnitt in der Geschichte dieses
Verhaltnisses, machen sich erneut Anzeichen einer Positionsverscharfunq
und Entfachung des Konflikts zwischen der katholischen Kirche
und dem postmoderne Gestalt annehmenden Liberalismus bernerkbar.
Im Unterschied zum Katholizismus gelang es dem Protestantismus,
gleich zu Beginn eine gemeinsame Sprache mit dem Liberalismus
zu finden. In den Vereinigten Staaten und in England wird er vielmehr
zur ideellen inspirativen Kraft und theoretischen Rechtfertigung liberalistischer
Bestrebungen. Hingegen die Hechtqlaubiqkeit, die dritte
Str6mung innerhalb des Christentums, hat im Grunde immer noch keine
wahre Begegnung mit der gesellschaftlichen und politischen Tatsache
des Liberalismus erlebt, obwohl nicht abgestritten werden kann,
daf sie wiederholt verschiedene Standpunkte dazu artikulierte. In diesem
Sinne ist die Diskussion zwischen Slawophilen und den Wissenschaftlern
des Westens mehr als lehrreich, den noch verlafšt sie den Bereich
der Ideen nicht, so daB von echten gesellschaftichen Bewegungen
nicht die Rede sein kann. In den postkommunistischen Gesellschaften
zeichnen sich verstarkte Auseinandersetzungen und intolerante
Diskussionen zwischen Christen und Liberalen ab, die durch die
spezifischen politischen und wirtschaftlichen Verhaltnisse des Obergangs
zur demokratischen Gesellschaftsordnung ausgel6st werden.
Fatal ware, wenn sich die Christen in dieser Situation zum Anschlu Ban
die vorkonzilianischen militanten Tendenzen, die wegen der aligemeinen
gesellschaftlichen Regression zahlreicher sind, als man erwarten
wurde, verleiten lieBen. Die Befolgung der l.ehrsatze des 2. Vatikanischen
Konzils zur modernen Einrichtung der Welt ist daher wesentlich
und schicksalhaft fur die Weiterentwicklung des Verhaltnisses zwischen
Christentum und Liberalismus auf dem Gebiet der ehemaligen
kommunistischen Staaten.
Ključne riječi
Hrčak ID:
32282
URI
Datum izdavanja:
1.11.1995.
Posjeta: 4.680 *