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Zu menschen heute von Gott sprechen
Slavko Platz
Sažetak
Die Situation, in welcher der religios-glaubende Mensch von heute (auch innerkirchlich) steht, ist bestimmt durch die Koexistenz mit einem agnostischskeptischen und vor allem indiferenten Atheismus des "theoretisch" Nicht-Glaubenden, der den Konflikt zwischen dem Monotheismus, der den Atheismus bekampft, und dem anti-theistischen Atheismus fur uberholt und existentiel irrevelent halt, und der jeder sogenannten "Metaphysik" mit ihren
lebensfemden Ideen misstraut. Man erfahrt seine Welt als das Sinn- und Gottlose. Vermutlich charakterisiert die nihilistische Grundstimmlrng unser Zeitalter. Sie ist auch dort noch wirksam, wo sie erfolgreich geflohen und verdeckt wird durch Ersatzgebilde.
Ubel, Not und Verganglichkeit motivieren heute kaum mehr, um sich
einer Erlosungsreligion anzuschliessen, sondern fordern eher die atheistische Vormeinung. Demgegenuber ist eine Besinnung auf die Spannweite des Menschen in seiner Weltoffenheit und Solidaritat als dem "Subjekt" der Grund-Erfahrung notwendig. Denn erst in dieser Weite ist der Mensch auf den Gabecharakter alles Daseins hin ansprechbar. In ihm zeigt sich das zum Sein freigebende Geheimnis alles Daseins. Die auf den Grund des Daseins fuhrende Erfahrung, dass uns zu sein gegeben ist, kann dem Reichtum unseres Daseins
entsprechend sehr verschieden zur Sprache kommen.
Dazu werden drei Beispiele gegeben, die man unter dem Gesichtspunkt der traditionellen Gottesbeweise klassifizieren kann: 1. als moralischen Gottesbeweis, der von der Moglichkeit, selber Gutes zu tun, ausgeht; 2. als anthropologische Abwandlung des zweiten Weges des Thomas von Aquin, der von der Wurdigung des Seienden selber als Ursache zu wirken ausgeht; 3. als
neue Variante eines Gottesbeweises, der die Traditionslinie negativer Theologie weiterfuhrt, indem er auf die phanomenale Vieldeutigkeit des "Nichts" (des Todes) naher eingeht.
Von Gott sprechen heisst Verstandigung tiber das, was uns gemeinsam als dieselbe (nicht die gleiche) Erfahrung des Grundes uberwaltigend trifft, uberkommt und uns wandelt.
Ključne riječi
Hrčak ID:
37732
URI
Datum izdavanja:
30.9.1994.
Posjeta: 1.410 *