Synthesis philosophica, Vol. 39 No. 1, 2024.
Original scientific paper
https://doi.org/10.21464/sp39110
Das Wesen der Sprache und die philosophische Grundlegung der Grammatik bei den Griechen
Igor Mikecin
; Universität Zagreb, Philosophische Fakultät, Ivan Lučić Straße 3, HR–10000 Zagreb
Abstract
Der Wechsel der philosophischen Auffassung des λόγος von Platon über Aristoteles bis zu den Stoikern hat die Entstehung der philosophischen Grammatik bedingt. Aus dieser philosophischen Grammatik entwickelt sich die hellenistische Grammatik, die von da an die Verfassung und den Gebrauch der europäischen Sprachen bestimmt. Sie stützt sich vor allem auf die aristotelische und stoische Logik und Grammatik. Indem sie sich aber von ihren philosophischen Wurzeln entfernt, legt sie den Grund für die weitere Entwicklung der nichtphilosophischen Grammatik bei den Römern. Mit dem Auftritt der hellenistisch-römischen Grammatik gelangt die Vergessenheit des Wesens des λόγος und zugleich des Wesens des Sprechens zu ihrem ersten geschichtlichen Höhepunkt. Die geschichtliche Erinnerung an die griechische philosophische Herkunft der Grammatik und besonders an die frühgriechische vor-grammatische Erfahrung des λόγος, in welchem das Wesen des Sprechens selbst zum Wort kommt, hat die Aufgabe, das Gehör für das sprechende Sagen zu wecken, das sich der Herrschaft der Grammatik zu entziehen vermag.
Keywords
Sprechen; Sprache; Grammatik; vor-grammatisch; Logik; Heraklit; Platon; Aristoteles; Stoiker; λόγος
Hrčak ID:
321378
URI
Publication date:
11.10.2024.
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