Bogoslovska smotra, Vol. 80 No. 1, 2010.
Review article
Die alttestamentliche »Bundestheologie«. Eine Systematisierung biblischer Traditionen
János Schmatovich
; Győri Hittudományi Főiskola; Mađarska
Abstract
Die Zielsetzung ist eine Darstellung der »Bundestheologie« als einer konkreten Form der Systematisierung aller Traditionen des biblischen Israels über die »Zugehörigkeit« zwischen Gott und Mensch. Die Mose-Gruppe brachte nach der endgültigen Befreiung aus dem Machtbereich Ägyptens ihre Jahwe-Erfahrung am Sinai mit und vermittelte sie bei der Ankunft in Kanaan den dort ansässigen verwandten Gruppen, die sich Israel anschlossen. In der vorstaatlichen Zeit war die sog. Bundesformel (Jahwe der Gott Israels, Israel das Volk Jahwes) eine gegebene Form des Selbstverständnisses einer Stammesgesellschaft. Mit der Staatsbildung wurde die privilegrechtliche Bindung an Jahwe auf den das ganze Volk vertretenden König konzentriert. Die deuteronomisch-deuteronomistischen (vorexilisch-exilischen) Theologen der Joschija Zeit haben eine privilegrechtliche Konzeption des Gottesverhältnisses aus der Frühzeit aufgegriffen. Der Bund basiert jetzt auf dem Schwur an die Patriarchen, wird am Horeb aufgrund des Dekalogs geschlossen und im Land Moab nach der Proklamation der deuteronomischen Tora erneuert. Im Exil machte die deuteronomistische Bundestheologie den Zusammenbruch Israels verstehbar: Folge des Bundesbruches. Die exilischen Propheten und die spätdeuteronomistischen Autoren setzen gegen den Bund aus der Exoduszeit einen »neuen«, »ewigen« Bund, bei dem Gott das menschliche Herz neuschafft (Jer, Ez), und durch die Aufnahme der Heiden wird dieser »Bund« universal (Dtjes). Nach der exilisch-nachexilischen Priesterschrift (Pg) ist der Bund nur göttliche Gabe und Stiftung; sie verlegt deshalb den Bund mit Israel vom Sinai zurück in den Abraham-Bund, in eine reine Gnadenbund-Theologie. Im Judentum der Zeit Jesu steht vor allem die Vorstellung vom Sinaibund, also von der Verpflichtung Israels auf die Tora (Gesetz ), im Bewusstsein. das NT erklärt die Verheiβung des Neuen Bundes – durch Christus – erfüllt. Der wichtigste Ort der Theologie vom Neuen Bund ist die Abendmahlstradition, Paulus und der Hebräer-Brief.
Keywords
das Privileg; der Herrscher; die Suzeränität/Souveränität; der Vasall; der Bund; die Verpfl ichtung (Obligation); das Testament/Vermächtnis; die Zusage/Selbstbindung; der Vertrag; das Gesetz
Hrčak ID:
50845
URI
Publication date:
14.4.2010.
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