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Original scientific paper

MARK'ANTON DE DOMINIS - LERNEN AUS SEINEM LEBEN?

ANNA MARIA GRUENFELDER


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page 237-248

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Abstract

Mark'Anton de Dominis wurde in seiner Funktionals bischoeflicher Administrator von Senj (1596-1602) von Papst Klemens VIII. um Vermittlung zwischen Venedig und dem Hause Oesterreich beauftragt. Mark'Anton de Dominis kam mit diesem Auftrag im November 1599 nach Prag, vvo er - hingehalten vom Kaiserlichen Hofrat - Kontakte auch mit dem zweiten paepstlichen Vermittler, Flaminio Delfino, sowie mit dem veneziamschen Nuntius Petro Duodo pflog. Die Vorstellungen De Dominis (niedergelegt in einem "Memorial") zeigen uns, dass Dominis die Kunst des Diplomaten beherrschte und seine Argumentation auf die gegensaetzlichen, unvereinbaren Ansichten der beiden Konfliktparteien in der Uskokenfrage hin angelegt hatte. Dominis Verhandlungsfuehrung beweist ueberhaupt, dass Dominis von der Legitimitaet der Interessen in der Politik ausging, statt an moralische Grundsaetze zu appellieren. Er zeigt uns, dass wir anhand von rationalen Kalkuelen die Einsicht der Verhandlungspartner wirksamer ansprechen und Rationalitaet als akzeptablen Wert zur Loesung von Konflikten ins Spiel bringen soliten. Wir Heutigen, die wir in nur 5 Jahren die rasche Entwertung von Moral (am Beispiel von "Menschenrechten") erleben mussten, koennten die Rueckbesinnung auf De Dominis und seinen Zugang zu Fragen politischen Engagements als Eehren fuer die Gegenwart nehmen, nicht als Totenbeschwoerung. Vor allem soliten wir Politik, wie er als Theologe, als einen der moeglichen Orte menschlicher Bewaehrung betrachten - dies den auf ihre politische Apstinenz stolzen Intellektuellen zum Bedenken! Politik als die Verankerung moralischer Werte im Recht, damit die Erhebung zur Verbindlichkeit, bliebe jene Folge, die Dominis nicht gezogen hat, die uns aber als Fortschreibung seiner Ideen naheliegt.

Keywords

MARK'ANTON DE DOMINIS

Hrčak ID:

72459

URI

https://hrcak.srce.hr/72459

Publication date:

22.12.1995.

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