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Preliminary communication

Narrativ als Mittel der Identitätsschaffung für uns selbst und andere

Janez Vodičar orcid id orcid.org/0000-0002-8661-1077 ; University of Ljubljana, Faculty of Theology, Ljubljana, Slovenia


Full text: english pdf 366 Kb

page 79-91

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Abstract

Das Bedürfnis nach Narration schuf nicht lediglich epische Gedichte und ungezählte Mythologien, sondern repräsentiert P. Ricoeur zufolge den wahren Kern der Wissensbildung über das Selbst. Der Identifikationsprozess durch das Erzählen lenkt uns nicht zum Fokus auf unsere eigene Narration. Andauernd wählen wir zunächst Erzählungen anderer Menschen aus und setzen erst hinterher mit eigener Lebensgeschichte ein. Durch den Prozess der Nachahmung, Mimesis – wie von Ricoeur angesehen – sind wir imstande, zeitgleich sowohl Ethik als auch Moral zu erlernen. Die globale Welt mit ihren simplifizierten Narrationen des Marktes neigt dazu, bei der ersten und zweiten Mimesis zu verharren und ist außerstande, zur dritten überzuwechseln, wo erst die Rede von der Kreativität anfangen kann. Der Autor parallelisiert Ricoeurs philosophischen Identitätsbegriff mit Frischs literarischem Experiment im Roman Stiller. Beide sind Exempel hermeneutischer Verflechtung, die zur natürlichen Identität führt. In diesem hermeneutischen Ablauf vermögen wir, uns selbst wieder zu entdecken in einer Welt, in welcher wir unsere eigene Identität achten, indem wir ihren ideenreichen Umformungen aufgeschlossen gegenüberstehen.

Keywords

Identität; Gleichsein; Selbst; narrative Identität; Paul Ricoeur; hermeneutische Philosophie; Max Frisch

Hrčak ID:

72481

URI

https://hrcak.srce.hr/72481

Publication date:

23.8.2011.

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