Original scientific paper
SpATANTIKE FUNDE AUS ŠKRIP AUF DER INSEL BRAČ UND EIN SJLBERRING AUS VRLIKA
Hrvoje Gjurašin
; Muzej hrvatskih arheoloških spomenika HR -Split 21 000
Abstract
Im Jahre 1983 wurde auf einem Teil des neuen Friedhofs in Škrip auf der Insel Brač, anUi.Blich der Errichtung einer neuen Gruft, eine antike Inschrift entdeckt. Sie ist der Gottin Kybele geweiht und erwli.hnt die Frau des Mescenius Tertullus, Tochter des Publius, die aus eigenen Mittein einen Porticus errichtet hat. An der Fundstelle der Inschrift wurden Grundmauern eines antike n Bauwerks gefunden, die stellenweise aus regelmassigen Hausteinen bestehen. Neben diese m antiken Bauwerk unbekannter Bestimmung wurden an der Siidseite zwei Gdiber gefunden. In Grab Nr. 2 fand man auf der Brust der Verstorbenen 23 Perlen einer Halskette aus Glaspaste in der Form kleiner Ringe.
Neben dem Finger der rechten Hand fand man einen Fingerring aus Silberblech mit einer ovalen Verbreiterung an der Vorderseite. In dieser Verbreiterung befindet sich ein eingraviertes griechisches Kreuz dem zu Sei ten sich je ein eingravierter Vogel -eine Taube -gegeniiberstehen. Hinter den Schwanzen der Tiere befindet sich eine Zeichnung in der Form eines groBen Buchstaben T. Die Enden des Fingerringes sind so fein zusammengefiigt, daB man die Naht nicht sieht.
AuBer dem Fingerring, aus Škrip veroffentlichen wir hier auch einen sehr ahnlichen Silberring aus Vrlika, der 1907 fiir unser Museum angekauft wurde, und bis jetzt nicht publiziert worden ist. Obzwar gesprungen, ist das Exemplar aus Vrlika besser erhalten, und scheint aus gutem Silber angefertigt zu sein, denn es hat noch immer einen schonen Glanz. Man bemerkt an ihm keine Spuren daB er getragen word en ist, und auch das lange Liegen in der Erde hat ihn nicht beschiidigt. Der Ring aus Škrip ist mehr abgewetzt und abgenutzt, so daB das Silber seinen Glanz fast verloren hat.
Beide Exemplare wurden in derselben Werkstatt angefertigt, wahrscheinlich in Salona, aber von verschiedenen Meistern. In der Darstellung des Kreuzes gibt es keine wesentlicben Unterschiede in der Qualitat. Beide Kreuze ste he n in einem unregelmaBigen Kreis aus eingravierten Punkten, nur daB bei dem Fingerring aus Vrlika noch zwischen den Schenkeln des Kreuzes ein schiefer Strich aus gravierten Punkten steht. Es handelt sich hier vielleicht nur um ein Dekorationsmotiv , moglich ist aber auch, daB es sich etwa um ein achtschenkeliges Kreuz handelt, d. h. um das Christusmonogra!llm. Die gesamte Darstellung der Vogel auf dem Exemplar aus Vrlika zeugt von einem besseren Kiinstler. Die Vogel sind eleganter ausgefiihrt, die Han~ des Meisters ist sicherer, und die Zeichnung tiefer als bei den Vogeln Fingerringes aus škrIP. AuJ5er den schon erwahnten Unterschieden besteht oer gi-oBte
Unterschied zwischen den beiden Exemplaren in der Darstellung am auBeren Rande. Das aus Škrip hat hinter den Schwanzen der Vogel den eingravierten Buchstaben T, d. h. ein s. g. T-Kreuz, und dahinter schlie6en eingravierte Punkte, die eine leicht gebogene Linie bilden, die Darstellung ab. Auf dem Kreuz aus Vrlika is hinter den Vogeln ein acbtschenkeliges Kreuz eingraviert, dargesteIlt als Auge oder als Sonne aus der acht Schenkel herauswachsen. Das ganze ahnelt sehr dem Monogramm
Konstantins. . . Auf dem Gebiet des heutigen Dalmatien, beziehungsweise Kroatien, gibt es keine anderen Funde ahnlicher Fingerringe, und auch auf dem weiteren Territorium der byzantinischen Provinz Dalmatien kommen sie nicht vor. Die Graber aus Škrip, beziehungsweise die Silberringe aus Škrip und Vrlika, kon ne n aufgrund der charakteristischen Stilmerkmale und der Auswahl der Motive in das VI. Jahrhundert datiert werden.
Keywords
Hrčak ID:
95208
URI
Publication date:
16.10.1992.
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