Synthesis philosophica, Vol. 27 No. 2, 2012.
Original scientific paper
Ontologie des Zoon politikon
Ahu Tunçel
; Maltepe University, Faculty of Arts and Sciences, Department of Philosophy, Maltepe, Istanbul, Turkey
Abstract
Das neuzeitliche Ideal der Demokratie gründet auf der abstrakten Kategorie der Humanität, die auf universalen Werten bzw. der Gleichrangigkeit der Menschen als diesbezügliche Werteträger aufbaut. Das Unterscheidungsmerkmal einer solchen abstrakten Person steht im Konnex mit der Rationalität. Das modernitätsbezogene Demokratieverständnis hingegen, welches die Individuen mittels deren Abstrahierung von sämtlichen funktionellen/geschichtlichen Charakteristika gleichstellt, übergab dessen Rolle den Diskursen der „Gegensätze“ bzw. der „Identität“ und wurde insbesondere augenfällig im Anschluss an die Atmosphäre der Ungewissheit der 1980er-Jahre. Dementsprechend wird die Hauptachse der zeitgenössischen Debatten in der politischen Philosophie durch Zweipoligkeit der Partikularität und Universalität determiniert. Auf der einen Seite der Achse ist der Universalitätsbegriff positioniert, der das Sein als körperlos und durchweg konzeptuell akzentuiert, während auf der gegenüberliegenden Seite Partikularismen ruhen, welche die Ontologie des Wesens neu beleben, die alsdann sie selbst zu Sklaven des Partikularen macht. In dieser Arbeit ziele ich darauf ab, das Verhältnis zwischen Universalität und Partikularität abzuhandeln, und zwar auf dem Wege der Kritik der Ontologie des Wesens. Das Problem, das ich hiermit behandle, figuriert nicht als jenes der Wahl zwischen Universalem und Partikularem, sondern vielmehr als jenes der Veranschaulichung des unverwüstlichen gegenseitigen Zusammenspiels zwischen Universalem und Partikularem.
Keywords
Universalität; Partikularität; Modernität; Identität; Gegensätze
Hrčak ID:
101718
URI
Publication date:
19.2.2013.
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