Original scientific paper
Der Raum im Roman Čudnovate zgode šegrta Hlapića
Vladimira Rezo
; Institut za hrvatski jezik i jezikoslovlje, Zagreb, Hrvatska
Abstract
Ausgehend von den Ansätzen zeitgenössischer Theoretiker wie jenen von Henri Lefebvre, Edward Soja, Michel Foucault, Gaston Beachelard u. a., wird der Roman Čudnovate zgode šegrta Hlapića [Wunderbare Reise des Schusterjungen Clapitsch] als „Straßenroman“ bzw. Variante des „raumorientierten Romans“ interpretiert. Dabei wird die Verfasserin im Vorwort vorgenommene Gattungsdefinition des Textes als Erzählung berücksichtigt. Der Protagonist verlässt den sicheren Hafen seines Heimes, indem er die Hausschwelle übertritt. Gerade diese räumliche Miniatur, innerhalb der sich Hlapićs Auszug in die Welt vollzieht, dient sowohl als Ausgangspunkt der Geschichte wie auch als Eintrittspunkt für die Rezipienten in den Erzählraum des Romans. Der kleine Flaneur, der Vagabund Hlapić, der nach dem Raub seiner Stiefel zum Problemlöser wird, erobert auf seinem Weg den Raum mit unterschiedlichen Sinnen. Dabei nimmt er die vornehmlich positiven Merkmale ländlicher bzw. negativen Aspekte urbaner Landschaften wahr. Hlapićs Wanderung vollzieht sich durch einen unvermessenen, topographisch entleerten Raum, in dem sporadisch räumliche Bezugspunkte wie die Scheune, die Brücke oder der Steinbruch vorkommen. Darunter ist der Heterotopie des Jahrmarktes, sowie dem ihr untergeordneten Zirkus besonderer Stellenwert beigemessen, denn obgleich sie lokalisierbar sind, handelt es sich um „Orte außerhalb aller Orte“ (Foucault).
Keywords
Raum; Straßenroman; Raumroman; räumliche Bezugspunkte; Heterotopie; Čudnovate zgode šegrta Hlapića; kroatische Kinderliteratur
Hrčak ID:
119479
URI
Publication date:
2.4.2014.
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