Synthesis philosophica, Vol. 29 No. 1, 2014.
Original scientific paper
Selbstbewusstsein und Selbstverleugnung: Umstellung des Individuums in der zeitgenössischen chinesischen Gesellschaft
Mieke Matthyssen
; Ghent University, Faculty of Arts and Philosophy, Languages and Cultures of South and East Asia, Ghent, Belgium
Bart Dessein
; Ghent University, Faculty of Arts and Philosophy, Languages and Cultures of South and East Asia, Ghent, Belgium
Abstract
Dieser Artikel vertritt die Ansicht, dass die traditionelle chinesische Gesellschaft durch die „Teil-Ganzes-Struktur“ gekennzeichnet wurde, in welcher der Wert des Einzelnen an seinem Wert für die Gesellschaft gemessen wurde. Beginnend mit der Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich in Europa eine Gesellschaft, die durch die „Viele-einer-Struktur“ charakterisiert wird. In einer solchen Gesellschaft wählt der Einzelne freiwillig, welchen Organisationen er oder sie sich anschließt. Der Mensch wurde als kreativer Akteur in der Geschichte angesehen und die persönliche Freiheit wurde als notwendiges Erfordernis für die kreative Tätigkeit aufgefasst. Zusammen mit der Entwicklung des Kapitalismus erlebt die gegenwärtige chinesische Gesellschaft eine Verlagerung von der traditionellen „Teil-Ganzes-Struktur“ hin zur „Viele-einer-Struktur“ mit. Indem er individuelle Meinungen der chinesischen persönlichen Informanten und Internetautoren analysiert, untersucht dieser Artikel die Positionsänderung des Individuums im Rahmen der zeitgenössischen chinesischen Gesellschaft.
Keywords
Konfuzianismus; Kapitalismus; Individualismus; Kollektivismus; soziale Beziehungen
Hrčak ID:
138244
URI
Publication date:
26.11.2014.
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