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Bertage zum Studium der Varasdiner Gold- und Silberschmeide der Zweiten Halfte des XVIII Jahrhunderts

Ivo Lentić


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page 181-187

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Abstract

Die bedeutendsten Zentren der Gold- und Silberschmiedekunst
im kontinentalen Teil von Kroatien waren seit dem XIV Jahrhundert
die Stadt Zagreb, und seit dem XV Jahrhundert die
Stadt Varaždin.
Die Tradition der Varasdiner Gold- und Silberschmiede, welche
sich schon Anfangs des XVII Jahrhunderts zu einer Gold- und
Silberschmiedeinnung zusammenschlossen und deren Regeln von
Stadtischen Magistrat von Varaždin im Jahre 1613. bestatigt
wurden, entwickelte sich weiter und blghte durch das ganze
XVII und XVIII Jahrhundert, und dauerte bis ins spate XIX
In den Kirchen und Kapellen von Varaždin und Umgebung ist
uns cine grosse Anzahl von Messgerithen erhalten geblieben,
unter welchen sich auch etliche Werke der lokalen Varasdiner
Gold- und Si lberschmiede befinden. Die meisten erhaltenen
Werke sind aus dem XVIII Jahrhundert; die Mehrzahl aus der
Mitte oder aus der zweiten Halfte dieses Jahrhunderts.
Wenn auch die Regeln der Varasdiner Gold- und Silberschmiedeinnung
aus dem Jahre 1613. cine Punzierung der samtlichen
in Varaždin verfertigten Werke beordnete, ist uns cine genaue
Attribution dieser erhaltenen Werke, den nur dem Namen nachbekannten Varasdiner Meister, mehr als schwierig, da diesen
Werken jegliche individuelle Meisterpunzen fehlen.
Es scheint nahmlich, dass die Disziplin der Varasdiner Goldund
Silberschmiede sehr bald nachgelassen hat, da uns mehrere
Dokumente erhalten sind, die uns uber ofters vorgekommenen
Ubertretungen der vorgeschriebenen Menga der Zinnbeimischung,
seitens des Varasdiner Gold- und Silberschmiede,
bei dem aus Silber verfertigten Gegenstanden, (d. h. es wurde
weniger als die vorgeschriebene Reinheit von '13 Loth Silber
verwendet) berichten.
Es bedurfte erst eines strengen Erlasses seitens der damaligen
Regierung von 18. Juni 1773., welchen sogleich danach
ein Erlass im selben Sinne seitens des Varasdiner Stadtmagistrates
von 5. August 1773. erfolgte, um diesem Treiben ein
Ende zu bereiten und den Punzierungszwang aller in Varaždin
verfertigter Werke beordnete.
Das erklart uns auch warum die Werke der einheimischen
Varasdiner Gold- und Si lberschmiede erst im spaten XVII I
Jahrhundert mit den Punzen samtlicher Meister, wie auch mit
der Bezeichnung»l3 Loth«versehen sind.Der Autor befasst sich i n d ieser Studie besondersmit den
Varasdiner Gold- und Si lberschmiede, dessen Tatigkeit i n d i e
Mitte und i n d i e zweite Hal fte des XVI I I Jahrhunderts falIt.
Schon um die Mitte des XVII I Jahrhundert ist der geburtige
Varasdiner Joannes Paragi als Goldschmied tatig, der seit dem
Jahre 1747. bis zu seinem Tode im Jahre 1773. seine eigene
Silberschmiedewer kstatt i n Var a ždi n b e si tzt . J oannes Paragi
(»cives filius Stadt Varaždin aufgenommen.
Den Regeln der Varasdiner Gold- und Silberschmiedeinnung
aus dem Jahr e 1613. gemass, leitete seine Wi twe, Eleonora
Paragi, noch ein Jahr lang nach dem Tode ihres Mannes seine
Silberschmiedwerkstatt wei ter . Paragi's Stiefsohn war der geburtige
Varasdiner Franciscus Xaverius Chari, welcher erst bei
seinem Oheim funfeinhalb Jahre lang das Silberschmiedehandwerk
lemte, und danach mit seines Oheims finanzieller Hilfe
noch cine Reise nach Ungarn zur wei teren Ausbildung unternahm.
Chari wurde am 25. August 1768. unter die Burger der
Stadt Varaždin aufgenommen mi t der f o lgenden Anmerkung:
»Croata Varasdinensis«. Bald danach starb Franciscus Xaverius
Chari im Jahre 1772. in Varaždin. Er war mi t El isabetha geborene
Fridlin verheiratet, welche sich gleich nach seinem Tode
mit dem aus Ungarn geburtigen Antonius Torok, Argentifaber,
Leider war es nach dem jetztigen Stand cler Untersuchungen
unmoglich etwaige erhal tene Werke von Joannes Paragi oder
Franciscus Xaverius Chari zu i dent i fizieren, da keines der erhaltenen
Werke mi t de n Punzierungen der genannten Meister
v ersehen ist un d k ei n e r hal tenes Dokument u n s cine sichere
Attribution ermoglicht.
Anderseits aber konnte ein interessantes und wertvolles Werk
c ler Varascliner Si lberschmiedekunst aus d e r zweiten Halftedes XVII I Jahrhunderts dem Varasdiner Silberschmiedmeister
Antonius Torok, zugeschrieben werden.
Antonius Torok, dem zweiten Manne der Silberschmiedwitwe
Elisabetha Chari, wurde am 13. Mai 1773, das Varasdkiner Burgerrecht
anerkannt.
Im Inventarium der Stadtpfarrkirche des Hl. Nicolaus in Varaždin
befindet sich cine silberne und vergoldete Monstranz,
welche schon im Inventarium derselben Kirche von 26. Janner
1774. erwahnt wurde, als ein Werk des Varasdiner Silberschmiedes
Antonius Torok angegeben, welche Monstranz aus 233 Loth
altens Silbers und aus zwei Patenas verfertigt wu rde. Meister
Antonius Torok erhielt fur sein Werk 93 Gulden und 12 Kreuzer
als Macherlohn ausbezahlt.
Diese silberne und v ergoldete Monstranz, welche uns noch
Heute in der St. Nicolaus Kirche in Varaždin erhalten ist, stellt
cine interessante und wer tvolle spatbarocke Sonnen-Monstranz
dar, dessen reich v erzierter un d r e ic h mi t E d e lsteinen geschmgckter
Teil mi t dem Ostensorium schon ganzlich im Geiste
cles Rococco konzipiert i st . Di e L i nien und d a s Fo rmgebilde
haben schon jegliche barocke Schwere v er loren und s ich i n
ein unruhiges uncI funkelncles Geflecht aus Rocaillesornamenten
und figurlichen Gebilden verwandelt, welches wie cine grosse
schilfernde Sonne von e i nem v ergoldeten St rahlenkranz umgeben
ist.
Hoffentlich wi rcl uns dieses, bisher einziges bekanntes Werk
des Varasdiner Silberschmiedes Antonius Torok aus dem Jahre
1773. wei tere At t r ibut ionen seiner eventuell noch e r hal tenen
und bis jetzt noch anonymen Werke ermoglichen.
Am Ende seiner Stuclie bringt der Autor biographische Daten
u nd Einzelheiten aus dem L eben und Schaffen der d rei e r wahnten
Varasdiner Gold- un d S i lberschmiede der zweiten
Halfte des XVII I Jahrhunderts dar.

Keywords

Hrčak ID:

148371

URI

https://hrcak.srce.hr/148371

Publication date:

15.12.1968.

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