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NEUE BEITRAGE ZUR ROMANIK IM MITTELALTERLICHEN SLAWONIEN

Anđela Horvat


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Abstract

Kroatien ist diejenige unter den Republiken Jugoslawien's
deren Grenzen sich mit denjenigen aller anderen Republiken, ausgenommen
Makedonien's, ber0hren. Die Kunst hat sich in Kroatien
hauptsachlich nach zwei verschiedenen Richtungen hin entwickelt.
Entlang des Adriatischen Meeres hat sie mediterranen Charakter,
wahrend die Kunst des Festlandes in ihrer Entwicklung
mit Pannonien und der Subalpinen Region verbunden war, weshalb
man ofters ihre Verwandtschaft mit Denkmalern in Slowenien,
ćsterreich, Bohmen und Ungarn feststellen kann. Aus der
Zeit der Romanik hat sich entlang der Adriatischen Kiiste bis
heute cine Anzahl bedeutender, allgemein bekannter architektonischer
Denkmaler erhalten, besonders innerhalb der befestigten
Stadte. Im kontinentalen Teil Kroatien's haben jedoch verschiedene
Umstande, wie z. B. Kriege (mit den Mongolen, 1242,
und seit dem XV.— XVII. Jahrhundert mit den Turken) dazu beigetragen,
dass die Anzahl der romanischen Denkmšler sehr gelichtet
ist. Dem hat auch die allgemeine Erneuerung des Landes
im Zeitalter des Barock beigetragen, ais in diesem Teil des Landes
intensiv gebaut wurde und fur die neven Bedurfnisse grossere
Kirchen im neuen Stil errichtet wurden.
Slawonien umfasste im Mittelalter einen grossen Teil des
kontinentalen Kroatien, wahrend man heute mit diesem Namen
nur noch den nordostlichen Teil der Republik Kroatien bezeichnet.
Auf diesem Gebiet haben sich an die 50 romanische Kirchen
erhalten, hauptsachlich von kleinen Ausmassen. Sie sind einschiffig
mit halbrunden, spater auch viereckigem Abschluss. Nicht nur
entlang der Kuste, wo es vici guten Stein ais Baumaterial gibt,
sondern auch hier haben auch kleine Kirchen schone, aus Stein
gemeisselte Details, besonders Eckquadern (Abb. 1 Gornje Psarjevo),
regelmassig geformte, schmale Fensterrahmen (Abb. 2
Novo Mjesto — beide Kirchen befinden sich in der weiteren
Umgebung von Zagreb) und hie und da findet sich ein anderes
architektonisches Detail. So hat z. B. die ecclesia cruciferorum
in Križovljan bei Ludbreg ein Portal im Obergangsstil (heute ohne
Saulen, Abb. 3), wahrscheinlich aus der Zeit um 1200 und daruber
ein rustisches Relief mit 7 Kopfen, welches vermutlich die
Familie des Stifters darstellt (Abb. 4). Die kleine Kapelle in
Koprivna bei Osijek hat cine Westfassade ohne đffnungen (Abb.
5) und ein romanisches Portal an der Sudseite (Abb. 6), Schmale
Steinstufen fuhrten im lnneren der Kirche entlang der Nordwand
wahrscheinlich auf die Westempore des Gutsherrn, wie man es
in den Landkirchen Bohmen's, Polen's, Ungarn's und Rumanien's
(in Transsilvanien) finden kann. Die meisten dieser Emporen
entstanden von der Mitte des Xll. bis zur Mitte des XIII. Jhs.
Die monumentale romanische Architektur des kontinentalen
Teiles von Kroatien hatte ein schweres Schicksal. Sie ist entweder
barockisiert worden (z. B. die Pfarrkirche Hl. Maria Magdalena
in čazma) oder besteht schon seit langem nicht mehr, wie z. B.
in Zagreb. Hier befand sich cine grosse romanische Kathedrale,
welche wšhrend des Einbruches der Mongolen 1242 zerstort wurde.
Auf ihren Grundmauern wurde die heutige gotische Kathedrale
errichtet, welche in mehreren Phasen erbaut wurde. Dass
auf diesem Gebiet jedoch auch noch andere, bedeutende romanische
Bauwerke bestanden haben, darauf machen verschiedene
zufallige Funde architektonischer Fragmente aufmerksam. In Vinkovci
befindet sich z. B. im Museum cine Base mit Eckblattern,
moglicherweise ein Rest der Benediktinerabtei in Nuštar (Abb.
7). In der Franziskanerkirche in Virovitica, mit reichem Barockinventar,
ist die Savle mit Blattkapitel (Abb. 8) wahrscheinlich
der Rest eines Bauwerkes aus der zweiten Halfte des XIII. Jhs.
Heute hat sie cine ganz andere Verwendung (Abb. 9) Ein sorgfaltig
gemeisseltes (beschadigtes) Kapitel im Museum von Bjelovar
aus weissem Sandstein (25 x 36 cm) stammt aus Hercegovac und
entstand wahrscheinlich um die Wende des XII. zum Xlll. Jh.
(Abb. 10, 11), in Anbetracht dessen, dass die Knospe noch geschlossen
ist. Es ist zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht moglich
das Kapitel zu ubizieren und zu bestimmen, welchem Objekt es
angehort hat. Demselben Kulturkreis gehort auch das Kapitel aus
Sremska Mitrovica an (30 x 40 cm), bei welchem mehrere schwellende
Knospen durch Segmentbogen verbunden sind (Abb. 12),
so dass man es auf diesem Gebiet ungefahr in die Mitte des
Xlll. Jhs. datieren kann. Diese erhaltenen architektonischen Fragmente
beweisen, dass die monumentale romanische Architektur
im kontinentalen Kroatien vermittels archšologischer Ausgrabungen
erforscht werden m0sste.

Keywords

Hrčak ID:

151548

URI

https://hrcak.srce.hr/151548

Publication date:

15.12.1976.

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