Original scientific paper
Tabakmosaikvirus-Kristalle in Paprikafrüchten
Zlata Štefanac-Uđbinac
; Hrvatska
Abstract
Zu Beginn dieses Jahrhunderts fand Nestler (1906) in Paprikafrüchten prismatische Eiweißkristalle, die von ihm als normale Zellinhaltskörper betrachtet wurden. Die Natur dieser Kristalle wurde in jüngster Zeit von Miliöic und Udbinac (1960) nachgeprüft, wobei sie auf Grund der Form der Körper und mancher Übertragungsversuche feststellten, daß diese höchstwahrscheinlich Tabakmosaikvirus-Kristalle sind.
Während dieser Untersuchung gelang es mir die Ergebnisse von Miliöic und Udbinac zu bestätigen und darüber hinaus an Hand von Testpflanzenversuchen zu beweisen, daß N e s 11 e r’s Kristalle tatsächlich die Folge einer Infektion mit Tabakmosaikvirus (TMV) sind. So konnte ich zur Feststellung gelangen, daß sich nach einer Inokulation der Nicotiana glutinosa-Pflanzen mit dem Safte der kristalleführenden Paprikafrüchte, auf den Blättern winzige nekrotische Lokalläsionen bilden, die für TMV charakteristisch sind. Datura stramonium reagierte gleichfalls auf diesen Saft mit Lokalläsionen, die mittlerweile aus einem helleren von einem braunen Ring umgebenen Zentrum bestanden. Die dritte Testpflanze war Chenopodium amaranticolor. Hier bildeten sich auf den inokulierten Blättern charakteristiche Lokalläsionen. Im lebenden Teile der Läsionen fand man Einschlußkörper, die auch für TMV charakterisch sind.
Im zweiten Teile dieser Untersuchungen wurde die Verteilung der hexagonalen Kristalle in Geweben der Paprikafrüchte nachgeprüft. Bei den früher angestellten Untersuchungen (M i 1 i ö i c und Udbinac 1960) fand man hexagonale Kristalle meistens nur in wenigen Geweben der Paprikafrucht. Das stand nicht im Einklänge mit unserer bisherigen Kenntnis über die Verteilung dieser Kristalle, weil TMV in fast allen Geweben seiner Wirtspflanzen Einschlußkörper bildet. Deshalb nahm man eine wiederholte Untersuchung der infizierten Paprikafrüchte vor. Dabei wurde festgestellt, daß hexagonale Kristalle außer in der inneren Epidermis, auch in beiden Mesokarpschichten, und selbst im kollenchy- matischen Teile des Exokarps vorzufinden sind. Aus dem dargelegten ist zu entnehmen, daß die hexagonalen Kristalle sich in fast allen Geweben der Paprikafrucht befinden, dortselbst aber nicht immer gleichmäßig verteilt sind. Demzufolge stimmen die Kristalle aus den Paprikafrüchten auch in dieser Eigenschaft mit den TMV-Kristallen überein.
In den infizierten Früchten habe ich außer den hexagonalen Prismen oftmals auch Bündel kleiner Kristallnadeln beobachtet, die sich offenbar in der Vakuole befanden. Meines Erachtens, sind diese Bündel auf die Infektion zurückzuführen, da ich sie in gesunden Früchten und Blättern nicht wahrzunehmen vermochte.
Keywords
Hrčak ID:
152813
URI
Publication date:
31.12.1962.
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