Original scientific paper
Vom Straßenmädchen bis hin zur römischen Göttin: Entstehung zahlreicher visueller Alice-Gestalten im Zeitraum von 1858 bis 1872
Erga Heller
orcid.org/0000-0002-8330-7782
; Kaye Academic College of Education, Be’er Sheba, Israel
Abstract
Viktorianische Kindheitsdarstellungen sind in diversen kulturellen Texten vorzufinden, und zwar im Rahmen unterschiedlicher verbaler und visueller Darstellungsformen – von literarischen Beschreibungen bis hin zu autonomen Bildern. Das Werk von Lewis Carroll Alice im Wunderland (1865) stellt in diesem Sinne keine Ausnahme dar. Dennoch ist Alice eine der ersten Gestalten, die sich zu einer intermedialen Figur entwickelte, um dabei sowohl zur Heldin der fantastischen Literatur als auch zur Ikone der Popkultur zu werden. Im Beitrag werden drei Formen der künstlerischen Darstellung von Alice besprochen: (a) die verbale Form von Lewis Carroll, (b) die fotografischen Abbildungen der ‚wahren‘ Alice, Alice Liddell, die Carroll 1858 und Julia Margaret Cameron 1872 hergestellt haben, sowie (c) die Illustrationen von Lewis Carroll (1864) und John Tenniel (1865). Anhand der Auseinandersetzung mit der mehrfachen Darstellung von Alice im Rahmen des oben angeführten Korpus möchte man feststellen, ob Carrolls Heldin jemals ein ‚echtes‘ viktorianisches Mädchen war. Darüber hinaus werden im Beitrag auch die visuellen Merkmale der Alice-Gestalt analysiert, um Alice als ein aus jener Zeit stammendes visuelles Konzept darzustellen.
Keywords
fantastische Literatur; Alice im Wunderland; Illustration; Fotografie; Intermedialität; visuelle Kultur; Julia Margaret Cameron
Hrčak ID:
154123
URI
Publication date:
23.12.2015.
Visits: 2.213 *