Filozofska istraživanja, Vol. 27 No. 1, 2007.
Original scientific paper
Hölderlins Geschichtsauffassung II.
Igor Mikecin
Abstract
Die Geschichte ist bei Hölderlin als das Schicksal verstanden, wodurch der Geist sich aus seiner anfänglichen Vereinigung in seine Trennung schickt. Innerhalb des einheitlichen geschichtlichen Schicksaals unterscheiden sich besonders das griechische und das hesperische Schicksal, die aufeinander wesentlich hingewiesen sind. Das besondere Schicksal wird geschickt nach dem bestimmten Schicksalsgesetz, in Bezug auf den Zweck der Geschichte, d.h. auf die Entfernung und Nähe eines bestimmten Zeitalters von dem Ursprung der Geschichte.
Die Geschichte ist in ihren besonderen Gestalten die Entwicklung des Ursprungs selbst. Indem der Ursprung sich in der Geschichte zeigt, verbirgt er sich in seiner Unendlichkeit und Unerschöpflichkeit, bis er in geschichtlichen Umwälzungen sich als solcher offenbart, wenn wieder eine neue geschichtliche Welt, eine neue besondere Wechselwirkung der Natur und Kunst hergestellt wird. Die Einheit wird nicht als die Rückkehr in die Unmittelbarkeit des ersten Zustands erzielt. Sie ist keine bloße Wiederholung der ersten Einheit, sondern ein solcher Zustand, der die Einheit und die Trennung vereinigt. Im Unterschied zu der geschichtlichen Vermittlung, in welcher allein die vorübergehende tragische Versöhnung möglich ist, kehren hier die beiden Gegensätze zu sich selbst, und zwar weder bloß in der äußersten Entgegensetzung, noch in allzu vereinigten Verwechslung, sondern in einer solchen Versöhnung, in der jede Übermäßigkeit verschwindet und die wahrhafte Innigkeit des Vereinigten herrscht.
Keywords
Geschichte; Tragödie; Griechenland; Hesperien; Vereinigung; Dichtung
Hrčak ID:
15742
URI
Publication date:
2.4.2007.
Visits: 2.141 *