Original scientific paper
KURIEN AM KAPTOL IN ZAGREB
Lelja Dobronić
; Povijesni muzej SR Hrvatske
Abstract
Kurien (lat. curiae nobilirares) werden die Hauser der Zagreber Kanoniker genannt. Sie stehen am Kaptol, einem der alten Stadtteile von Zagreb, westlich und nordlich der Kathedrale, welcher die Kanoniker dienten. Sie unterscheiden sich nicht nur wegen der gesellschaftlichen Stellung ihrer Eigentumer von den Burgerhausern und aristokratisehen Palasten der Oberstadt, sander auch durch ihre Baumerkmale: die meisten von ihnen stehen frei in einem Garten, wie Schlosser oder Kurien auf dem Lande, und sie waren auch wie die letzteren Mittelpunkt eines wirtschaftlichen Betriebes. Diese eigentumliche Agglomeration von Kurien am Kaptol zahlt heute noch funfundzwanzig Objekte, von denen jedes einzelne seine spezifischen Eigenarten hat. Wertvolle Angaben zu den Kurien findet man in den Visitationsprotokollen der Jahre 1673 und 1690. Die alteste Kurie des Kanonikus-Lektors (Kaptol 27 im Hof) wurde Ende des 15. Jhs. erbaut, und 1650 und auch spater erneuert. Daneben steht das Haus des Notars des Domkapitels aus dem Jahr 1673. Die Kurie des Prapositus (Praepositur, Kaptol 7) wurde zwischen 1543 und 1571 erbaut, und erhielt 1756 einen barocken Anbau. lm Jahre 1673 wurden außer dieser beiden Kurien nur noch drei weitere aus Stein oder Ziegeln erbaut, Kaptol 4 (1627),3 (1672) und 22 (vor 1673). Alle anderen Kurien waren aus Holz, und viele von ihnen wurden beim großen Brand des Jahres 1674 zerstort. Nach dem Brand wurden die Kurien Kaptol 15, 18 und 23 erbaut: alle sind einfluglig, beziehungsweise sie sind Parallelepipeden die sich nur mit Arkaden offnen. Derselben Zeit gehoren der Bau des Straßenflugels des Franziskanerklosters, Kaptol 9, an, und der nordliche Teil des Straßenflugels des Priesterseminars (Kaptol 29). Gegen Ende des 17. Jhs. wurden die Kurien Kaptol 28 (1689), 10 (1695-99), 13 (1694) und 1 (1695) erbaut, und anfangs des 18. Jhs. die Kurien Kaptol 8 (1706-10), 6 (abgerissen) und 2 (1726), die einen L-formigen Grundriß haben.
Nach dem Brand von 1731 wurden weitere aus Holz gebaute Kurien durch gemauerte ersetzt: Kaptol 20 (wahrscheinlich), 24, 26 (1746-49), II (1725), 25 (1778) und 14 (1780). Damit war die Reihe der barocken Kurien beendet. Alle sind einstockig. lm ersten Stock werk haben sie einige aneinandergereihte Zimmer, vor denen ein Gang oder ein offener Arkadengang verlauft, und im Erdgeschoß sind die Wirtschafts - und Haushaltsraume und die Zimmer fur das Personal. Die Raume im Erdgeschoß haben in der Regel Tonnengewolbe mit verschiedenartigen Stichkappen, Kreuzgewalbe oder Kuppelgewolbe. Der Kaptol ist in neuerer Zeit einer starken Beschadigung ausgesetzt (planlose Bauten in den Hofen, unpassende und schadliche Betriebe, wie Automechanische Werkstatten, Gasthauser und ahnliches, die in den ebenerdigen Raumlichkeiten untergebracht sind, dazu kommen abgestellte Autos. Beschadigungen der alten Mauer der Kapitelstadt). Derart wertvolle und originale Stadtviertel, wie es der Kaptol mit seiner Ansammlung alter Kurien ist, besitzt nur Zagreb und keine andere Stadt in Jugoslawien. Es ist deshalb die Pflicht aller, diesen Kurien der Kanoniker als wertvollen Kulturdenkmalern ihr urspriingliches Aussehen zuruckzugeben und zu
erhalten.
Keywords
Hrčak ID:
165245
URI
Publication date:
15.12.1986.
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