Original scientific paper
Der Grenzbereich zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina: Etnwicklung bis 1918 (unter besonderer Berücksichtigung der veränderten ethnischen Zusammensetzung)
Ivan CRKVENČIĆ
Abstract
Nach einer Darstellung der landschaftlichen und der
gesellschaftlichen Merkmale der Posavina (Saveniederung)
im Laufe der Geschichte präsentiert der Verfasser die
Bedeutung dieser Region, die als kroatisches Stammesgebiet
im Mittelalter einen einmaligen Status hatte. Mit Einbruch der
Osmanen in diesen Raum, vor allem aber zu Beginn des 16.
Jahrhunderts kommt es zu tief greifenden ethnischen
Wandeln, hauptsächlich infolge der Vertreibung der Kroaten
und Zuwanderung neuer Volksgruppen: Dies waren in erster
Linie orthodoxe Walachen, später auch Muslime und
ethnische Serben. Nach dem Abzug der Osmanen aus dem
Pannonischen Becken in südlich von Save und Donau
liegende Gebiete wird die Save zur Grenze, in deren
Einzugsbereich zwei Gesellschaftssysteme entstehen, die in
sozialer und politischer Hinsicht sehr voneinander
abweichen: die Slawonische Militärgrenze auf slawonischer
Seite und die Osmanische Militärgrenze auf bosnischer Seite.
Jedes dieser Gesellschaftssysteme beeinflusste auf besondere
Weise die ethnische Struktur des jeweiligen geografischen
Raumes und bewirkte dementsprechende Veränderungen.
Nach dem weiteren Abzug der Osmanen tiefer in den
südosteuropäischen Raum und nach der Annexion Bosniens
und der Herzegowina durch Österreich-Ungarn bleibt die
Save ein Grenzfluss, in dessen Einzugsbereich, zumal auf
bosnischer Seite, es zu fortlaufenden Wandeln in der
Bevölkerungszusammensetzung kommt.
Keywords
Hrčak ID:
16121
URI
Publication date:
30.4.2004.
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