Review article
https://doi.org/10.17234/SocEkol.24.2.5
Kulturelles Gedächtnis und der Stadtraum. Ein Beitrag zu architektonischen und urbanistischen Deutungen von Ruskin bis Postmodernismus
Mateo Žanić
; Institut društvenih znanosti Ivo Pilar
Abstract
In der vorliegenden Arbeit wird analysiert, wie im Zeitraum von Mitte des neunzehnten bis Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts die Frage der Relevanz des Geschichtsbewußtseins für die architektonische und urbanistische Stadtplanung erörtert wurde. Dabei werden drei Konzepte des Stadtgedächtnisses rekonstruiert mit unterschiedlichen Antworten auf die Frage nach einer angemessenen Art der Übertragung der Vergangenheit in der Stadt und der Bedeutung einer solchen Übertragung. Diese Ansätze sind kulturalistisch, neorationalistisch und postmodernistisch. Der kulturalistische Ansatz, vor allem im Werk John Ruskins entwickelt, entstand als eine Reaktion auf die Prozesse der Industrialisierung und der Restaurierung von Antiquitäten. Die neorationalistische Bewegung, sichtbar in Werken von Aldo Rossi und Léon Krier, kann als eine Art Protest gegen die Kommerzialisierung des Raumes verstanden werden. Die postmodernistische Position schließlich, wird um die Bemühung nach der Formung eines mehrdimensionalen und mehrdeutigen Raumes gebaut. Man kommt zum Schluß, dass die Frage des Stadtgedächtnisses in diesen Ansätzen unterschiedliche Bedeutungen annimmt, abhängig von verschiedenen Konzepten des Verhältnisses zwischen Gesellschaft, Raum und Vergangenheit. Auch können die genannten Konzepte nützlich sein beim Konzipieren der Forschung, die sich mit Rezeption des Erinnerns, bzw. mit der Bewertung verschiedener Aspekte des Erinnerns verschiedener Stadtbewohner befassen würde.
Keywords
John Ruskin; kulturelles Gedächtnis; moderne Stadt; Neorationalismus; Postmodernismus
Hrčak ID:
168533
URI
Publication date:
11.11.2016.
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