Synthesis philosophica, Vol. 22 No. 1, 2007.
Original scientific paper
Negativität. Hegels Lösung der Systemfrage in der Vorrede der Phänomenologie des Geistes
Christoph Asmuth
Abstract
Die große Idee, die Hegel in der Phänomenologie des Geistes vorstellt und entfaltet, liegt in der Entdeckung der Bedeutung der Negativität. Negativität ist dabei mehr als ein nur formelles Verfahren. Negativität ist vielmehr ein Begriff, der die Realität selbst kennzeichnet. Sie stellt die Realität einerseits als subjekthaft vor; denn Negativität drückt als Prinzip aus, dass sich das Reale durch einen Prozess der Negation in ein Selbstverhältnis setzt. Andererseits stellt die Negativität die Realität auch als spannungsvoll, schmerzhaft und vergänglich vor. Diese Idee gewinnt Hegel vor allem in Auseinandersetzung mit Fichte und Schelling. Unbeschadet der berechtigten Nachfrage, ob Hegels Kritik adäquat ist, lässt sich dennoch die argumentative Kraft dieses Entwurfs ermessen: Sie liegt in der Zuwendung zu den konkreten Phänomenen, ihren spezifischen Differenzen und ihrer substantiellen Einheit, die sie einem vernünftigen Nachvollzug zugänglich macht.
Keywords
Negativität; Johann Gottlieb Fichte; Friedrich Wilhelm Joseph Schelling; Schmerz; Vernunft; System; Differenz; Subjektivität; Einheit; Bestimmung
Hrčak ID:
16500
URI
Publication date:
6.8.2007.
Visits: 8.137 *