Synthesis philosophica, Vol. 22 No. 1, 2007.
Original scientific paper
Hegels Identitätsthese von der Substanz als Subjekt und die dialektische Selbstauflösung begrifflicher Bestimmungen
Wilhelm Lütterfelds
Abstract
Hegels Identitätsthese von der Substanz als Subjekt liegt die selbstbezügliche Konzeption der Identität zugrunde, nämlich die Gleichheit mit sich selbst. Sie unterscheidet sich von allen traditionellen, nicht-selbstreflexiven Begriffen der Identitätsvarianten, etwa im Ausgang von Leibniz, Hume oder Frege (samt Wittgenstein), wie auch Quine. Daß die Substanz in ihrem Begriff von sich zirkulär, selbstbezüglich und a priori identisch mit sich ist, ist die Basis allen Denkens und Sprechens über das Seiende. Doch diese begriffliche Sichselbstgleichheit in der Substanz ist zugleich – dialektisch – eine Ungleichheit all ihrer substantiellen Qualität mit sich, sie ist deren Selbstauflösung und Werden. Darin gehört das Andere, Negative intern zur begrifflichen Bestimmung der Substanz selber, und das Wahre in Erfahrung und Wissenschaft wird zu einem Prozeß der Abfolge von gegensätzlichen, erscheinenden Gestalten des Bewußtseins.
Keywords
Substanz; Subjekt; Sichselbstgleichheit; Ungleichheit mit sich; Negatives; Werden; dialektische Identität
Hrčak ID:
16502
URI
Publication date:
6.8.2007.
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