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DIE HÖHLE PIJAVICA DAMALS UND HEUTE
VLADO BOŽIĆ
Abstract
Etwa 2 km nördlich von Senj befindet sich am Meer die kleine Höhle Pijavica, die ihre Größe, Form und die Funktion in den letzten hundert Jahren bedeutend verändert hat. Als erster beschrieb sie Stjepan Vuksan 1907 als einen Schlund, den die Meereswasser schluckt, sie mit dem Süsswasser vermischt und an die Erdoberfläche in zwei Quellen vorkommt. Er gab an, dass die Höhle zwei Eingänge hat, untermeerischen und festländischen, sowie auch eine Halle der Größe 18 x 15 m. Im Jahre 1914 hat Josip Poljak die Größe der Halle 26 x15 m und die Tiefe des Brackwassers in der Halle 3,4 m gemessen. In der Höhle fand er die starke Süssunterwasserquelle, hatte aber nicht feststellen können, ob das Meer in der Höhle versickert. Mit Hilfe des Seils ging Vlado Božić das erste Mal in die Höhle durch den Grubeneingang und fand sich in einer Halle der Größe 20 x 10 m, die schon mit Oberflächenmaterial aufgeschüttet war. Man sah schon aus der Halle den untermeerischen Eingang mit dem Bläueeffekt und zwar in den Nachmittagsstunden, weil der Eingang der Größe 30 x 3 m an der Südwestseite ist. Seitdem organisierte der Spälologe Branko Jalzić mehrere Tauchaktionen während dessen die Taucher in die Höhlenhalle von der Meereseite reinkamen und dabei den 10 m langen Siphon übertrugen. Anđelko Novosel, einer von den Teilnehmern der Tauchaktionen, bemerkte 1993, dass jemand den Baumaterialabfall durch den Höhleneingang einwirft, weshalb die Gefahr von vollständigem Zuschütten besteht. Er leitete dann eine große Schutzaktion der Höhle im rechtlichen Wege ein, aber leider ohne Erfolg. Anfang April 1994 wurde in die Höhle soviel Material durch den Festlandeingang eingeworfen, so dass der Eingang völlig zugeschüttet ist und damit auch der Untermeereseingang in die Halle. Auf diese Weise wurde die Höhle mit seltenem Bläueeffekt, ähnlich dem in Modra spilja auf der Insel Biševo, zerstört.
Keywords
Hrčak ID:
17804
URI
Publication date:
30.12.2005.
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