Filozofska istraživanja, Vol. 25 No. 2, 2005.
Original scientific paper
Zwischen Distanzierung und Differenz bei Erziehung (Ricœur - Derrida)
Janez Vodičar
Abstract
Auf dem Weg des Textverstehens bedient sich die Hermeneutik Ricœurs der sog. Distanzierung, die miteinbezieht, dass das Subjekt des Verstehens über das Lesen, das Horen, das Sehen aus sich selbst austritt, und fordert notwendigerweise eine Art von Andersheit. In dieser Andersheit konnte man auch Derridas »differänce« erkennen, die in ihren Folgen in eine völlig andere Richtung führt als Ricœurs Begriff der Distanzierung. Die beiden Autoren können besonders auf dem gemeinsamen Feld der Metapherforschung verglichen werden. Ist für Ricœur die wahre Metapher nur die lebendige, diejenige, die neue Bedeutungen schafft und von ihm aus den gegenwärtigen Theorien Blacks und Richards abgeleitet wird, so ist für Derrida in Die weiße Mythologie die ganze Philosophie nur vergessene Metaphorik, die zunächst zum eigenen Tode und danach noch mittelbar zum Tode der Philosophie führt.
In dieser immer mehr globalisierten Welt, wo sich auf der einen Seite alle Grenzen und Unterschiede verwischen, tauchen auf der anderen Seite Fundamentalismen auf, die um jeden Preis die Unüberwindlichkeit dieser Unterschiede zu zeigen versuchen. In dem gegenwärtigen europäischem Vereinigungskonzept wie bei jedem anderen Erwachsenwerden haben Erziehung und Ausbildung eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der eigenen Identität und der Vorbereitung auf das Verstehen der anderen und auf das gemeinsame Handeln. Es scheint man konnte mit Hilfe von Ricœurs Begriff der Distanzierung diese zweifache Forderung vereinen. Da aber diese Ansicht über das Erziehungs- und der Ausbildungsgebiet wieder in eine »neue Mythologie« geraten konnte, die man als Grundlage der fundamentalistischen Abkapselung versteht, ist es notwendig diesen Prozess mit Derridas Kritik zu verfolgen.
Keywords
Paul Ricœur; Jacques Derrida; education; hermeneutics
Hrčak ID:
202210
URI
Publication date:
25.6.2005.
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