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Professional paper

Partikulärer Antifaschismus

Zlatko BEGONJA


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page 743-764

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Abstract

In dieser Arbeit wird der Antifaschismus als Bewegung
geschildert, die gemäß ihrer ursprünglichen Ausrichtung den
logischen Gegensatz zum Faschismus darstellte, ebenso aber
auch als Voraussetzung, welche – wiederum gemäß ihrer
Ausrichtung – letztendlich die Verwirklichung demokratischer
Freiheiten ermöglichen sollte. Die ideell-politischen
Forderungen der deklarativen Vertreter des Antifaschismus
wichen jedoch wesentlich von den ursprünglichen Ansätzen
ab, was besonders in der Anfangsphase zum Ausdruck kam,
und bewirkten so ohne Zweifel, dass diese Bewegung für
lange Zeit ihre Glaubwürdigkeit verlor. Dieser Zustand
änderte sich jedoch in relativ kurzer Zeit während des II.
Weltkriegs (1941–45), als ein wahrhaftiger, universaler
Antifaschismus auf den Plan trat, entsprungen aus dem
Bedürfnis, sich gegen die allgemeine faschistische
Aggression zur Wehr zur setzen. In diesem Zusammenhang
kam es auch zu einem Positionswechsel der Kommunisten,
die in den Jahren der Kollaboration (1939–41) ihre Funktion
als Bestandteil der antifaschistischen Bewegung vollständig
eingebüßt hatten: Zum Eintritt in den Krieg gezwungen,
errangen sie im antifaschistischen Kampf erneut eine
maßgebliche Position, die ihnen zum Schluss jedoch in erster
Linie als Deckmantel für die gleichzeitige Durchführung der
kommunistischen Revolution diente. Auf diese Weise lieferten
sie den unzweifelbaren Nachweis für die Doppelbödigkeit
des Antifaschismus, da sie nämlich somit den Vorrang ihrer
eigenen Ideologie vor der Idee des Antifaschismus und ihrer
Verwirklichung bestätigten. Die kroatischen Kommunisten als
Glied in der allgemeinen kommunistischen Bewegung, und
so auch des damaligen universalen Antifaschismus, vertraten
gemäß ihrer ursprünglichen Ausrichtung in erster Linie die
verbindlichen ideologischen Aufgaben, die sie natürlich
durchführen mussten, und das bedeutete einfach, dass ihr
Handlungsrahmen nicht über den Rahmen der fest
eingegrabenen Grundsätze der kommunistischen Doktrin
hinausgehen konnte. Von dieser untergeordneten Position
aus wurde auch die kroatische antifaschistische Bewegung
geleitet, weswegen Kroatien nicht als selbstständiger
demokratischer Staat aus dem II. Weltkrieg hervorging,
sondern als Teilrepublik des neu geschaffenen
undemokratischen, kommunistischen jugoslawischen Staates.
So kann man also sagen, dass auch im Falle der kroatischen
antifaschistischen Bewegung die Positivität dieser Idee nicht
vollständig zum Ausdruck gekommen ist; vielmehr wurde sie,
gemäß den kommunistischen Grundsätzen, gegen die
vorrangige Pflicht der Umsetzung der kommunistischen
Ideologie eingetauscht.

Keywords

Hrčak ID:

19313

URI

https://hrcak.srce.hr/19313

Publication date:

31.10.2003.

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