Synthesis philosophica, Vol. 20 No. 2, 2005.
Original scientific paper
WIE KANN MAN EINEN GEDANKENVOGEL FANGEN? Einige Kommentare von Wittgenstein zur komputationalen Formung des Geistes
ANDREJ ULE
Abstract
In diesem Essay analysiert der Autor Wittgensteins Kritik an einigen Annahmen, die für einen Großteil der Kognitionswissenschaft von zentraler Bedeutung sind. Diese umfassen die Konzepte von komputationalen Prozessen im Gehirn, die mentale Zustände und Prozesse hervorbringen, die algorythmische Informationsprozessierung im Gehirn (neurales System), das Gehirn als Maschine, den psychophysischen Parallelismus, die Denkmaschine sowie die Konfusion der Regel, die dem Benehmen folgt im Einklang mit dieser Regel. Nach des Autors Meinung haben die Theoretiker der Kognitionswissenschaft Wittgensteins Kritik noch immer nicht ernsthaft erörtert, so dass sie, was verwundern mag, häufig die Frage „Wie funktioniert das?“ mit der Frage „Was macht das?“ verwechseln. Doch ihr „verhängnisvollster“ Fehler besteht in der Verwechslung interner komputationaler (oder paralleler) Prozesse, die im Gehirn stattfinden (und die möglicherweise mentale Zustände erzeugen) mit sozialbegründeten, alltäglichen Kriterien des Erkennens und der Klassifizierung des Inhalts und des Wissens vom Inhalt mentaler Zustände.
Keywords
Hrčak ID:
2439
URI
Publication date:
20.12.2005.
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