Original scientific paper
Moralgefühle und Wählerpolarisierung
Stanko RIHTAR
orcid.org/0000-0002-1369-7148
; Institute of Social Sciences Ivo Pilar, Zagreb
Ivana FERIĆ
orcid.org/0000-0002-9725-9558
; Institute of Social Sciences Ivo Pilar, Zagreb
Abstract
Im Vorfeld der kroatischen Parlamentswahlen 2007 versuchte
man in einer repräsentativen Gruppe volljähriger kroatischer
Bürger zu ermitteln, welche Rolle den Moralgefühlen bei der
Wählerpolarisierung zukommt. Zum Einsatz kamen Fragen
über die Relevanz von Moralität und Kompetenz als Gründen
für eine politische Stimmabgabe sowie verschiedene kurze
Skalen (mit bis zu drei Elementen) zur Ermittlung positiver
und negativer Moralgefühle, die durch die zwei stärksten
kroatischen Parteien (HDZ und SDP, Anm. d. Übers.)
hervorgerufen werden. Im Unterschied zu früheren
Forschungen, in denen sich Moralgefühle, neben der
wahrgenommenen Wichtigkeit von Moralität und Kompetenz,
als gleichrangige Leitlinien für eine politische Stimmabgabe
erwiesen hatten, stellte sich bei dieser Untersuchung heraus,
dass Moralgefühle hauptsächlich für Wähler aus extremeren
Wählergruppen ausschlaggebend sind (teilweise zutreffend
bei positiven Moralgefühlen, regelmäßig der Fall bei
negativen). Die Untersuchungsergebnisse stimmen im Großen und Ganzen überein mit der oftmals bestätigten
Beobachtung, dass im Bereich der Moralität „das Übel
stärker ist als das Gute“ bzw. dass negative Erscheinungen
öfters eine größere Aufmerksamkeit und intensivere
Reaktionen hervorrufen.
Keywords
Moralität; Kompetenz; Moralgefühle; Wahlverhalten
Hrčak ID:
29429
URI
Publication date:
31.10.2008.
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