Preliminary communication
Konstrukte von Slowenentum in slowenischen Partisanenfilmen
Peter STANKOVIĆ
orcid.org/0000-0002-2797-4126
; Faculty of Social Sciences, Ljubljana
Abstract
Der Verfasser geht von der Frage aus, ob in slowenischen
Partisanenfilmen, in denen die kommunistische Guerilla (die
sog. Partisanen) und ihr Kampf gegen die deutschen und
italienischen Besatzungsmächte im Zweiten Weltkrieg
dargestellt werden, ein konsequentes Schema zur
Repräsentierung des Slowenentums erkennbar ist. Eine
Analyse sämtlicher abendfüllender Filme dieses Genres zeigt,
dass der offizielle kommunistische Diskurs über die
slowenische nationale Identität, zumindest gemäß der
Darstellung in den Partisanenfilmen, in Slowenien in vielerlei
Hinsicht nicht die orthodoxe marxistische Linie befolgte,
wonach nationale Identität als auszumerzendes ideologisches
Konstrukt der Bourgeoisie war. Der politische Diskurs in
Slowenien war im Grunde zugunsten dieser Identität wirksam
und unterstützte sie im Sinne eines affirmierten konservativen
Konstruktes – des Slowenentums, das seinem Wesen nach
einem einfachen, rustikalen Leben inmitten unberührter
Natur gleichgesetzt wurde. Immerhin ist in den
Filmproduktionen ab den späten 60er-Jahren des 20.
Jahrhunderts ein Schemawandel bemerkbar: Die
slowenischen Partisanenfilme erhalten einen neuen,
ausgesprochen urbanen Charakter und werden so zu einem
Medium zur Restrukturierung der nationalen Identität.
Keywords
Repräsentierung; Konstruktivismus; nationale Identität; der slowenische Partisanenfilm; Slowenentum
Hrčak ID:
29465
URI
Publication date:
31.10.2008.
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