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Original scientific paper

Vjekoslav Bajsić ; Catholic Faculty of Theology, University of Zagreb, Zagreb, Croatia


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page 144-154

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Abstract

Als Einleitung und Anregung wird die antike und mittelalterliche philosophische Gynekologie an den Beispielen aus der Summa theologica des Aquinaten mit ihren von dem heutigen Wissen sehr abweichenden biologischen Ansichten dargestellt.
Die Stellung der Frau in der Gesellschaft und ihre Würdigung ist nicht erst durch solche Theorien entstanden; die Fortpflanzung des Menschen ist von der exakten Kenntniss der entsprechenden biologischen Vorgänge unabhängig. So bestimmen die soziologischen Gegebenheiten die Stellung der Frau und ihre Philosophie. Ihre Würde als menschlicher Person läßt sich nicht von den Vorstellungen der Zeugungsfunktion bestimmen. Die Elternschaft ist, nach heutigen Kenntnissen, in erster Linie eine soziologische Funktion, da sich die geistigen Fähigkeiten des Menschen erst durch die gesellschaftliche Gestation entwickeln.
Die heutige Stellung der Frau und ihre Probleme werden von den veränderten Grundzügen der heutigen Gesellschaft gedeutet, von dem Zerfall der Großfamilie als der Zelle der Gesellschaft. In heutigem »gasförmigem« Zustand der Gesellschaft verlieren sowohl der Mann, der als später familias« die Familie in der Gesellschaft vertrat, als auch die Frau, die sie nach innen zusammenhielt, ihre geschichtlichen gesellschaftlichen Rollen, durch die sie auch »metaphysisch« definiert wurden. Heute ist der Unterschied der Gechlechter nicht mehr univok - die Frau als minderwertiger Mann - sondern analog, aber die Stellung der Frau in der Gesellschaft ist sehr betastet, da sie sich, um in der »gasförmigen« Gesellschaft zu bestehen, viel mehr umstellen muß, als der Mann, der meist doch der Träger des öffentlichen Lebens war. Die neue Situation wirkt sich mit ihren Spannungen und unerlösten Fragen auch in der Kirche aus. Das Evangelium mit seiner Idee der Gotteskindschaft, der (Wieder)geburt im Geiste, Befreiung des Individuums von den Klan- oder Familieninteressen deutet die möglichen Lösungen an.
Zum Schluß wird eine Beschreibung von Rilke gebracht, die bereits das Unbehagen der Frau in der neuen Zeit schildert.

Keywords

Hrčak ID:

36455

URI

https://hrcak.srce.hr/36455

Publication date:

9.5.1991.

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