Synthesis philosophica, Vol. 24 No. 1, 2009.
Original scientific paper
Weich wie ein Säugling, stark wie ein Holzfäller und weise wie ein alter Mann. Die Anwendung der Philosophie des klassischen Daoismus auf die Prinzipien des Taiji
Tania Becker
; Wuppertal, Germany
Abstract
Taiji – Sport, Meditation, Kampfkunst (wushu), Gesundheitserhaltung, Lebensphilosophie und der Weg zur Erleuchtung – ist eines der bekanntesten „Markenzeichen” des chinesischen Daoismus. Der folgende Artikel stellt die Grundbegriffe des philosophischen Daoismus, wie dao (Weg), qi (Lebensenergie) und wuwei (Inaktivität) vor, und verbindet sie mit den Prinzipien des Taiji.
Entstanden in der Tradition des philosophischen Daoismus (ca. 4–3. Jahrhundert v. Chr.) stehen diese Begriffe im Zentrum von Schriften wie Daodejing und Zhuangzi, und dienen als Bausteine der daoistischen Philosophie, die sich gerade durch die Beständigkeit dieser Axiome während einer tausendjährigen Geschichte sozialer, politischer und religiöser Umwälzungen als stabil erwiesen hat.
Aus dem regelmäßigen Taiji-Training mit dem Ziel mens sana in corpore sano und unter Beachtung der Prinzipien des dao, qi und wuwei resultieren Weichheit und Stärke des Körpers und Weisheit des Geistes, wodurch sich höhere Ebenen des Bewusstseins eröffnen, in denen es möglich wird, eine Einheit physischer und mentaler Vollkommenheit zu erlangen. Dadurch gewinnt die „Kampfkunst” Taiji eine weitere, transzendente Dimension.
Keywords
Taiji; Daoismus; dao (Weg); qi (Lebensenergie); wuwei (Inaktivität)
Hrčak ID:
41171
URI
Publication date:
29.7.2009.
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