Bogoslovska smotra, Vol. 29 No. 4, 1941.
Original scientific paper
Vilim Keilbach
Abstract
Die Bemühungen um die Lösung der Frage nach Sinn und Wesen der Religion stehen im Zeichen der Bipolarität von einseitig rationalem Denken, das namentlich durch die Aufstellung einer sogenannten Vernunftreligion zum Verneiner jeder Offenbarung wird, und einseitig theologischem Denken, wie es beispielsweise in der dialektischen Theologie zur Aufhebung aller natürlichen Aussagen über den Menschen der Naturordnung und dessen Religion führt. Echtes religionsphilosophisches Denken ist wesentlich vermittelndes Denken zwischen Vernunft und Offenbarung, zwischen Philosophie und Theologie, und zwar als solches eindeutig bedingt und bestimmt durch den »homo naturaliter religiosus« in seiner Hörigkeit für eine mögliche Offenbarung Gottes nach freiem Ratschluss, selbst wenn in der Geschichte der Menschheit ein Schweigen Gottes festzustellen wäre. — Koepgens »Gnosis des Christentums« stellt ein dringendes Anliegen der jüngeren Theologengeneration zur Diskussion, bedauerlicherweise in einer Form, die nicht selten sauberes Denken vermissen lässt und infolgedessen die Sache wenig fördert. Dringend notwendig wäre eine nähere Klärung und Richtigstellung der Begriffe von theologischer Existenz, ausserlogischer Denkform, Symbol spräche, Dogma, dann die Heraushebung der Intuition in ihrer verschiedenartigen Gegenüberstellung zu anderen Denkweisen, vor allem aber die scharfe Trennung der Probleme um die Glaubensbegründung und um die spekulative Durchdringung des Dogmas. Vermutlich Hessen sich dann die unglücklichen Formulierungen umgehen, durch die sich Koepgen in theologische Schwierigkeiten verstrickt und trotz aller Einschränkungsversuche zum Vatikanischen Konzil in Gegensatz bringt. — Anschliessend wird auf das berechtigte Anliegen der »Verkündigungstheologie« hingewiesen.
Keywords
Hrčak ID:
47467
URI
Publication date:
21.4.1942.
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