Synthesis philosophica, Vol. 24 No. 2, 2009.
Original scientific paper
Wahrheit: Theorie der multiplen Übereinstimmung
Abstract
Diese Theorie versucht zu durchleuchten, auf welche Weise wir den Begriff der Wahrheit verstehen bzw. sich dessen bedienen. Sie knüpft an manche Standpunkte Putnams und Goodmans an, baut sie überdies aus, indem sie behauptet, die Wahrheit bestehe darin, dass die Aussage mit einem oder mehreren der folgenden Parameter konform gehe („fits“): Kriterium der internen Konsistenz; Sinnesdaten; Gedächtnisdaten; nicht verbalisierten Glauben; sonstigen Diskursteilen. Die allgemeine kognitive Struktur – die nach Ray Jackendoff als Konvergenzpunkt für sprachlich übertragene Bedeutung, Hintergrundwissen, Wahrnehmung, Schlussfolgerung usw. fungiere – wird als Medium des Übereinstimmens identifiziert, das in der kognitiven Das-ist- Wahrheit-Auswirkung resultiert. Die Theorie erklärt ebenso die Wahrheit für einen Familienbegriff, indem sie diverse Wahrheitsvarianten erfasst. Es wird auf die normative Dimension der Wahrheit hingewiesen, die als Möglichkeit der Herausforderung an die Wahrhaftigkeit prätendierenden Beteuerungen substanziiert wird, was allerdings ein regulatives Ideal der universellen menschlichen Rationalität unterstellt.
Keywords
Wahrheit; multiple Übereinstimmung; Normativität; kognitive Struktur
Hrčak ID:
49403
URI
Publication date:
3.2.2010.
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