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Izvorni znanstveni članak

Auf den Spuren des mittelalterlichen Palastes der Fürsten von Ilok (Újlaki)

Željko Tomičić


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Sažetak

In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse der systematischen archäologischen Schutzausgrabungen, vorgenommen 2001-2002 am Standort Odescalchi-Fürstenpalast in Ilok, vorgelegt. Die Ausgrabungen belegen das Bestehen eines angenommenen monumentalen Residenzkomplexes, das sich als der mittelalterliche Hof der Fürsten Nikola und Lovro von Ilok (Újlaki) aus dem 15. Jahrhundert identifizieren läßt.
Im Laufe der gezielten systematischen archäologischen Schutzausgrabungen wurden im nördlichen Hofteil des barocken Odescalchi-Fürstenhofs die Überreste der Grundmauern eines älteren, mittelalterlichen Stratums des architektonischen Erbes entdeckt und nachgewiesen, die eine organische Verbindung zum neuzeitlichen Residenzgebäude herstellen.
In dem ausgegrabenen Stratum wurde ein massives Backsteingebäude entdeckt, welches - aufgrund der Steinfundamente und der Dicke der nördlichen Randmauer von 3,20 m - wahrscheinlich mehrere Stockwerke hatte. Dieses ausgegrabene Gebäudesegment weist die folgenden Charakteristika des gotischen Stils aus: Kellerboden aus gut gemauerten Ziegeln gotischen Formats, massive viereckige gemauerte Pylonen mit behauenen Ecken, beziehungsweise massive Mauerpfeiler (2 Stück) aus Backsteinen. Das entdeckte Segment bildet eigentlich die nördliche Stirnseite und zugleich einen Teil des nördlichen Flügels des Fürstenpalastes von Ilok aus dem 15. Jahrhundert.
In der Ausfüllung, d.h. in den aufgeschütteten Teilen der Kellerräume des planmäßig ausgegrabenen Teils der Anlage stellte die Archäologie zahlreiche bewegliche archäologische Funde aus der urgeschichtlichen, antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Periode sicher. Es sei darauf hingewiesen, daß zwischen den in der Sondierung vom Jahr 2001 entdeckten gotischen und barocken Mauern sowie unter dem gotischen Kellerboden des Palastes aus dem 15. Jahrhundert (Sonde vom Jahr 2002) im originalen archäologischen Kontext eine äußerst interessante und vielsagende Bestandsaufnahme gemacht werden konnte. Es wurden nämlich einige teilweise ungestörte Schichten, beziehungsweise die archäologische Stratigrafie freigelegt, von der man die wichtigen Etappen aus der Vergangenheit der tausendjährigen Ansiedlung an der Donau erkennen und die vorgefundene grundlegende Faktografie ablesen konnte. So wurde beispielsweise eine Brandschicht bewiesen, die aufgrund der beweglichen archäologischen Fundgegenstände (Keramik) auf einen möglichen Brand oder auf die Zerstörung einer Siedlung in der Spätbronzezeit hinweist. Dabei wurde auch ein eingegrabenes Objekt von einfacher Holzkonstruktion zerstört, von welchem Tonfragmente sowie Spuren der Löcher von Pfählen freigelegt wurden. Am Übergang vom 8. ins 7. Jahrhundert bestand also wahrscheinlich an der Stelle des späteren Palastes eine Siedlung, die Opfer von Verheerungen und Zerstörungen wurde. Dieses mögliche Szenario wird mit dem Eindringen des indoeuropäischen Volkes der Kymerer in Verbindung gebracht. Horte, d.h. urgeschichtliche gegrabene Hortfunde mit zeitgenössischen Metallgegenständen, wurden an der Stelle des heutigen Ilok und des nahegelegenen Šarengrad entgedeckt. Dies sind materielle Zeugnisse eben der Unruhen, die durch das Eindringen der Kymerer verursacht worden waren. Unter oder neben den Grundmauern des gotischen Fürstenpalastes von Ilok wurde die Urgeschichte und die Geschichte der Stadt geprägt, von welcher wir nur eine Einzelheit freilegen konnten, dank den neusten archäologischen Konservierungsarbeiten. Von den historischen Änderungen, die Ilok auf die Dauer gezeichnet haben, erfahren wir ebenfalls auch aus dem vielschichtigen und stilistisch unterschiedlichen Erbe, das im Kern des Palastes, d.h. in der bestehenden Architektur unverändert erhalten geblieben ist, welche in ihrem oberirdischen Teil vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit fortbestand. In dieser oberirdischen Stratigrafie des zweistöckigen Palastes sind schon früher Konservierungsausgrabungen erfolgreich vorgenommen worden.
In der Folge werden die notwendigen Stadtschilderungen berücksichtigt, ihr Aufbau und ihre Entwicklung, beziehungsweise vor allem die Rolle des Palastes als Residenz. In diesem Kontext spricht der Autor des weiteren einige wichtige Tatsachen im Zusammenhang mit den Bauprojekten der Paläste aus der Zeit der Herrschaft der Dynastie Anjou in Ungarn an, und danach in der Epoche des Kaisers Sigismund von Luxemburg (1387-1437) und letztendlich des Königs Matthias Corvinus (1458-1490).
Am Ende dieses interessanten Ausflugs in die Vergangenheit auf der Suche nach dem Aussehen der Paläste lernen wir einige analoge Erscheinungen von Residenzbauten im Karpathenbecken kennen. Aus den angeführten Vergleichen geht die Bedeutung des archäologischen Fundes der Grundmauern des vergessenen Projektes einer repräsentativen Residenz, beziehungsweise des Palastes der Fürsten von Ilok in der Stadt Ilok, hervor.
Ilok als Randpunkt auf der spätmittelalterlichen Karte Europas, bedroht durch die sich nähernde islamische Expansion vom Osten, vor allem im Laufe und am Ende des 15. Jahrhunderts - des letzten Jahrhunderts im Mittelalter – und an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter - war eng mit den damaligen Machtzentren verbunden. Die freigelegten Einzelheiten der repräsentativen spätmittelalterlichen weltlichen Architektur - des Fürstenpalastes von Ilok – weisen auf die hohe Ebene der Verbindung mit dem seinerzeitigen Europa, besonders mit den Zentren des Ungarischkroatischen Königreichs unter der Herrschaft von Matthias Corvinus, hin. Diese große befestigte Stadt liegt an einer uralten pannonischen Straße, die auch im Mittelalter Zeuge von militärisch-politischen Ereignissen und Veränderungen war. Zahlreiche in unserer Arbeit kurz dargestellte Analogien verbinden die freigelegten Überreste des Entwurfes des Fürstenpalastes von Ilok mit dem Gebiet des Karpathenbeckens, zu welchem Sirmien geographisch, kulturell und historisch gehört. Das Schicksal von Sirmien nahmen - wie die historischen Quellen beweisen - die mächtigen Fürsten und Herzöge von Ilok in ihre Hände; sie errichteten in Ilok die prunkvolle gotische Festungsanlage nach dem Vorbild ähnlicher Residenzgebäuden im mittelalterlichen Europa: mit einem viereckigen Grundriß mit Zentralhof. Dieser Fürstenhof der Ilok-Dynastie pflegte Kontakte mit den Königshöfen der Anjou-Dynastie, mit Sigismund von Luxemburg, und vor allem auch mit dem königlichen Hof in Budim zur Zeit der Herrschaft von Matthias Corvinus, einem Zeitgenossen von Nikola von Ilok. In seinem Hof errichtete Nikola von Ilok als König von Bosnien eine eigene Münzstätte. Auf den Prunk dieses feudalen Palastes lassen nur einige Details der Schilderung von Ilok in den schriftlichen Quellen sowie die Analogien in Ungarn schließen. Auf die nachgewiesenen Verbindungen zwischen Ilok und seinen Zeitgenossen wird während der künftigen umfassenderen gezielten archäologischen Konservierungsgrabungen in Ilok immer wieder hingewiesen werden. Im Rahmen dieser Ausgrabungen wird man vielleicht eine deutlichere Vorstellung von der Funktion der einzelnen Räumlichkeiten im Palastkomplex gewinnen können.
Die Erforschung von Ilok hat zum Teil die Vertikale der Kontinuität des Lebens dieser jahrtausendealten Ansiedlung an der Donau aufgeklärt und auf das Bedürfnis nach einer kontinuierlichen, gezielten Erforschung seiner urgeschichtlichen, antiken und mittelalterlichen, sowie seiner neuzeitlichen archäologischen Grundlagen hingewiesen.
Eine Fortsetzung der archäologischen Ausgrabungen im historischen Kern der Stadt Ilok wird wahrscheinlich den vollständigen Grundriß des Palastes, beziehungsweise des Zentralhofs, der von den vier Flügeln der zweistöckigen gotischen Anlage umschlossen ist, und wohl auch eines zur selben Zeit angelegten Brunnens im Hof, belegen. Als gleichermaßen interessante Aufgabe kommt dazu die Ausgrabung im nordwestlichen Teil des Denkmalkomplexes, d.h. der Verbindungsteile zwischen der Festungsanlage – des Palastes - und den Stadtmauern im nördlichen und westlichen Teil, sowie dem Raum vor dem Hofeingang im Osten. Erst nach Aufklärung dieser komplexen Fragen wird man zur Ausarbeitung eines Projektes zur Konservierung und Präsentation dieses einzigartigen Denkmalkomplexes übergehen können.

Ključne riječi

Kroatien; Donaugebiet; westliches Syrmien; Fürsten von Ilok; mittelalterliches Palast (Pfalz); profane Baukunde; sakrale Baukunde; archäologische Chronostratigraphie

Hrčak ID:

797

URI

https://hrcak.srce.hr/797

Datum izdavanja:

16.6.2003.

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