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Christliche Moral und Ethik Jesu. Das spezifische der Ethik Jesu im Vergleich mit allgemeiner und rationaler Ethik

Ivan Dugandžić ; Katolički bogoslovni fakultet Sveučilišta u Zagrebu, Zagreb, Hrvatska


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str. 585-612

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Sažetak

Angesichts des weltweiten Zerfalls ethischer Werte, aber auch einer tiefgreifenden Krise der christlichen Moral stellt sich immer eindringlicher die Frage nach einer Ethik Jesu. Dieser Herausforderung stellen sich heute mit gleichem Ernst sowohl die Exegeten als auch die Moraltheologen, beziehungsweise christliche Ethiker. Die ersten sind bemüht, das Proprium und die Verbindlichkeit der ethischen Weisungen Jesu heranzuarbeiten, die zweiten fragen sich, wie man heute die spezifisch christliche Ethik der allgemein menschlichen Vernunft verstehbar und zugänglich machen kann. Es geht darum, eine für die christliche Moral wie für die rationale oder philosophische Ethik in gleicher Weise plausible und tragbare Basis zu schaffen. Nach einer langen Skepsis, ob man überhaupt von der Ethik Jesu, beziehungsweise des Reiches Gottes sprechen kann (»Interimsethik«) und nach dem darauffolgenden Versuch, diese Ethik in eine verinnerlichte »Gesinnungsethik« oder eine durch das existentielle Verständnis Bultmanns ins Leben gerufene »Situationsethik« umzufunktionieren, kommen immer mehr Exegeten zur Einsicht, dass es im Neuen Testament ethische Weisungen Jesu gibt, die normativen Chrarakter haben und nicht nur an den Einzelnen, sondern an die Gemeinschaft (Kirche) und durch sie an die ganze Well gerichtet sind. Die Begriffe »Gemeinde-Ethos« und »Welt-Ethos« schliessen sich in diesem Sinne nicht aus, sondern sind aufeinander bezogen.
Von allen neutestamentlichen Texten, verdient eine besondere Aufmerksamkeit der Exegeten die Bergpredigt, mit ihrer eigenartigen Stellung Jesu zum Gesetz, mit seinen Antithesen und mit dem Doppelgebot der Liebe. Neben diesen wichtigen Einzelfragen, stellt sich vordergründig die Frage, wem gilt die Bergpredigt Jesu? Heute herrscht fast allgemeine Überzeugung, dass sie nicht für einen engeren Kreis der Jünger Jesu gedacht ist und, dass sie nicht als Basis für eine »doppelte Moral« beansprucht werden kann. Vielmehr ist sie für alle gedacht und deshalb auch heute von allen in der Kirche in gleicher Weise ernstzunehmen, aber immer mit dem Wissen, dass der ethischen Forderung die Heilszusage vorangeht, die das ethische Tun bei dem Menschen inspiriert und beflügelt. Der Christ soll wissen, dass er in gleicher Weise mit dem barmherzigen und dem fordernden Gott zu tun hat. So darf er sich nicht durch eigene Schwachheiten und Verfehlungen entmutigen lassen, sondern in immer neuen Versuchen, die hohen Forderungen der Bergpredigt, besondern des Doppelgebotes der Liebe zu erfüllen suchen.

Ključne riječi

Ethos; Ethik; Theologische Ethik; Eschatologie; Gottesherrschaft als Handlungsprinzip; Bergpredigt

Hrčak ID:

32273

URI

https://hrcak.srce.hr/32273

Datum izdavanja:

14.4.1997.

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