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Die Formen der Sectio Leucanthemum aus der Gattung Chrysanthemum in der Flora Jugoslaviens

Stjepan Horvatić ; Hrvatska


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In der vorliegenden Arbeit wurde ein Versuch gemacht die Formen der Sectio Leucanthemum aus der Gattung Chrysanthemum, insoweit sie der Flora Jugoslawiens angehören, auseinanderzusetzen und sie möglichst natürlich zu ordnen. Von den Formen, die der Flora Jugoslawiens nicht angehören, wurden nur solche berücksichtigt, für welche es des Vergleiches wegen als notwendig erschien.
Der Umfang der Sect. Leucanthemum, wie sie in dieser Arbeit umgrenzt wurde, deckt sich mit dem Umfange der gleichnamigen Gattung De Can- dolle’s (1837.), wie sie neuerdings von Briquet und Cavillier (1916.) aufgefasst wird. In dieser Auffassung stellt nämlich die Sect. Leucanthemum zweifellos einen natürlichen Formenkreis dar, obwohl die Frage nach einer endgültigen Umgrenzung desselben heute noch ganz offen steht [vergl. z. B. die prinzipiell verschiedenen Meinungen über die systematische Zugehörigkeit des Chr. alpinum L. bei Lamarck (1778.), De Candolle (1837.), Weiss (ap. Koch, 1902.), Briquet und Cavillier (1916.), Fiori (1927.) u. a.].
Um sich einer natürlichen Gliederung dieses Formenkreises möglichst zu nähern, wurden ausser rein morphologischen Kriterien auch geographische Momente berücksichtigt. Von den morphologischen Eigenschaften haben sich insbesondere folgende als systematisch gut verwertbar erwiesen.
1. Das Vorhandensein oder Fehlen eines Pap- puskrönchens an den Achenen. In dieser Beziehung werden unterschieden: »achenia calva«, die durch konstantes und vollkommenes Fehlen eines Pappus charakterisiert sind, dann »achenia epapposa«, bei welchen ein Papus entweder ganz fehlt, gewöhnlich aber durch ein sehr reduziertes Krönchen repräsentiert ist, und zuletzt »achenia papposa«, die durch konstantes Vorhandensein eines relativ gut entwickelten Pappus ausgezeichnet sind.
2. Die Eigenschaften der Blätter. Diese Eigenschaften haben sich insbesonders zur Unterscheidung einzelner geographischen Rassen (Kleinarten), sowie zur Charakterisierung der Formen von einem niedrigeren systematischen Werte als sehr gut verwertbar erwiesen [vergl. die Formen unserer spec. coli. Chr. atratum].
3. Die Färbung des Randes der Hüllschuppen.
4. Die Grösse der Blütenköpfchen.
5. Die Höhe, Verzweigung, Indumentum und Färbung des Stengels.
Der morphologisch-geographischen Methode W e 11 s t e i n’s (1898.) folgend, trachtete der Verfasser innerhalb der Sect. Leucan- themam einzelne geographische Rassen .und womöglich ihre Arealgrenzen zu bestimmen. Vonj diesem Standpunkte aus gelang es einen Teil des Formenkreises in eine Anzahl gut charakterisierter Rassen zu gliedern, die gegeneinander im Verhältnisse eines echten regionalen oder vertikalen Vikarismus (im Sinne von Vie rhapper, 1919.) stehen. Von solchen echten Vikaristen wurden in dieser Arbeit folgende berücksichtigt:
1. Chrysanthemum atratum Jacqu. Diese Art bewohnt die hochalpine Stufe der Kalkalpen und den grösseren Teil der Apen- ninen. In diesem Areale ist sie durch die drei sich ausschliessenden und miteinander durch allmähliche Übergangsformen verbundenen, demnach vikarierenden Rassen vertreten, u. zw. a. genuinum Briqu. et Cav., ß. incisum Briqu. etCav. und y. ceratophylloides (All.) Briqu. et Cav.; a. kommt ausschliesslich in den Ostalpen (nach Briqu et und C a v i l l i e r westlich bis zum Wallis) vor, y- ist in den Westalpen und Apenninen verbreitet, ß- steht morphologisch und geographisch in der Mitte zwischen a. und y.
2. Chr. Burnatii Briqu. et Cav. Diese Art ist mit Chr. atratum zweifellos sehr nahe verwandt und steht zu ihr im Verhältnisse eines echten vertikalen Vikarismus, indem sie »in montibus inferio- ribus Alpium Maritimarum« (B r i q u e t und C a v i l l i e r, 1916., p. 108.)endemisch ist.
3. Mit der vorgenannten Art ist wieder unzweifelhaft die im südlichen Frankreich endemische Sippe Chr. graminifolium L. nahe verwandt.
4. In Mittel- und Süd-Italien (z. B. Abruzzi) schliesst sich der apenninischen Rasse Chr. atratum y. ceratophylloides die mit ihr durch Übergangsformen verbundene und in der erwähnten Gegend Italiens endemische (vergl. F i o r i, 1927.) Rasse Chr. tridaciylites Fiori an.
5. Mit beiden erwähnten apenninischen Rassen ist auch Chr. corsicum Sieb, (in Gebirgen der Insel Korsika endemisch) eng verwandt, was schon F i o r i (1927.) durch direkte Subsumpticn dieser Kasse der Art Chr. atratum zum Ausdruck gebracht hat.
6. Der ausschliesslich in östlichen Kalkalpen vorkommenden Rasse Chr. atratum a. genuinum Briqu. et Cav. schliesst sich direkt die mit ihr sowie mit zwei folgenden Arten (unter 7. und 8.) vikarie- rende nordwest-illyrische (liburnische) Sippe Chr. liburnicum Hor- vatic an, die von südöstlichen Alpentälern durch Südkrain, Qörzer und Triester Gebiet, ganz Istrien, Kroatisches Küstenland und Quarneroinseln kontinuierlich verbreitet ist.
7. Chr. croaticum Horvatic. Diese west-illyrische Sippe steht zu der vorigen sowie zu der folgenden im Verhältnisse eines echten regionalen Vikarismus.
8. Chr. chloroticum Kern et Murb. ist mit beiden vorigen Sippen (6. und 7.) durch allmähliche Übergangsformen verbunden, kommt aber in der typischen Form nur in Süddalmatien, Herzego- vina, Crna Gora (Montenegro) und Nordalbanien vor.
Zu demselben Formenkreis gehören vielleicht noch einige Sippen, wie z. B. Chr. gracilicaule Duf. aus Spanien und Chr. monspeliense L. aus Frankreich, die aber in dieser Arbeit vorläufig nicht berücksichtigt worden sind.
Die erwähnten vikarierenden Sippen kann man im morphologischen Sinne bezüglich der Blattformin zwei Haupttypen gliedern. Bei dem ersten Typus sind die Stengelblätter verhältnismässig breit und + tief eingeschnitten bis fiederspaltig. Zu diesem gehören Chr. atratum, corsicum, und croaticum. Bei dem zweiten Typus sind die Stengelblätter verhältnismässig schmal und einfach gezähnt (gesägt) oder ganzrandig. Hierher gehören Chr. Burnatii, graminifolium, tridactylites, liburnicum und chloroticum. Die Repräsentanten jedes einzelnen dieser beiden Typen, z. B. die fünf Repräsentanten des erwähnten zweiten Typus, sind untereinander in solchem Masse morphologisch ähnlich, dass sie öfters in der Literatur miteinander konfundiert wurden. Ausserdem ist auch die Verteilung dieser Repräsentanten innerhalb ihres südeuropäischen Gesamtareales sehr merkwürdig, da sich unter analogen klimatischen Bedingungen immer derselbe Typus wiederfindet (vgl. z. B. die Areale der vier Parallelsippen: Chr. graminifolium, Burnatii, tridactylites und chloroticum). Aus der Tatsache, dass die erwähnten Sippen echte Vikaristen darstellen, die unter analogen klimatischen Bedingungen ihres Gesamtareales auch parallele morphologische Analogien aufweisen, glaubt der Verf. mit grosser Wahrscheinlichkeit schliessen zu können, dass sich alle diese Sippen phylogenetisch aus einer gemeinsamen Stammform ableiten lassen. Von den acht rezenten Sippen steht Chr. atratum Jacqu. (incl. y.) nach Vermutung des Verfassers ihrer hypothetischen gemeinsamen Stammform am nächsten. Für diese Annahme spricht der Umstand, dass gerade diese Art, und von den erwähnten nur noch Chr. Burnatii, an allen Achenen ein ausgesprochenes Pappuskrönchen 'besitzt. Der Verf. ist nämlich zur Überzeugung gekommen, dass das vollkommene oder partielle Fehlen des Pappus bei den anderen Arten durch eine sekundäre Reduktion zu erklären ist.
Diesen Gründen folgend hat der Verf. in der vorliegenden Arbeit alle genannten Sippen als selbständige Kleinarten zu einer einzigen Gesa m t a r t (spec. coli. Chr. atratum s. 1.) vereinigt und glaubt damit den natürlichen Verhältnissen den besten Ausdruck gegeben zu haben.
Die zahlreichen Formen der beiden übrigen Arten der Sectio, Chr. heterophytlum Willd. und Chr. Leucanthemum L., welche ebenfalls untereinander so nahe verwandt sind, dass sie in der Literatur öfters als zwei Formengruppen einer einzigen Art aufgefasst werden (vgl. z. B. Leucanthemum vulgare Briqu. et Cav., Chrysanthemum Leucanthemum Fiori u. a., ausserdem die Kulturversuche von K ras an, 1908.), hat der Verf. zu einer anderen selbständigen Gesamtart (spec. coli. Chr. Leucanthemum s. 1.) vereinigt.
Auf diese Art und Weise sind hier sämtliche Formen der polymorphen Sectio Leucanthemum in zwei parallele Gesamtarten zergliedert worden. Ihre weitere Gliederung in einzelne Kleinarten und noch niedrigere systematische Einheiten ist aus den Kapiteln II. (Clavis analytica, betreffend nur die Vertreter der Flora Jugoslawiens) und III. (Dispositio systematica, betreffend sämtliche Arten, welche in dieser Arbeit berücksichtigt wurden) zu ersehen.
Was nun die angewandte Nomenklatur und Synonymik sowie die systematische Stellung einzelner berücksichtigten Formen anbelangt, so sei hier nur über ganz neue, d. h. hier zum erstenmal eingeführte Namen und Kombinationen noch Einiges gesagt.
1. Chr. liburnicum Horvatic. Mit diesem Namen bezeichnete der Verfasser eine selbständige und gut charakterisierte Sippe, deren drei durch allmähliche Übergänge miteinander verbundene Formen — a. saxicolum (Koch), ß. quarnericum Horvatic und y. Borbasi Horvatic — bis jetzt sehr verschieden interpretiert wurden. Die typische und am meisten verbreitete Form der Sippe stellt a. saxicolum dar. Diese Form ist in der älteren Literatur mit Chr. montanum L. identifiziert und auch unter diesem. Namen oft angeführt worden, obwohl diese letztere, in Südfrankreich endemische und mit Chr. graminifolium L. unmittelbar verwandte Pflanze von ihr klar verschieden ist. Der Name saxicolum stammt von Koch (1843.) her, der mit ihm sein ursprüngliches (1837.) Chr. montanum y. montamm benannte. Nach Koch’s Auffassung bezog sich aber dieser Name, was schon Briquet u. Cavillier (1916.) richtig betont haben, wenigstens auf zwei verschiedene Pflanzen, nämlich auf die oben erwähnte südfranzösische (= Chr. montamm L. s. s.) und unsere liburnische Sippe. Wenn nun in dieser Arbeit der L i n n e’sche Name montanum ausschliesslich für die zitierte französische Rasse (= Bellis montana minor Bauhin, die mit ihm ursprünglich bezeichnet worden ist) reserviert wurde und der K o c h’sche Name saxicolum ausschliesslich an unsere liburnische Pflanze angewandt wird, so ist damit auch der Umfang beider Namen genau bestimmt, wodurch jede Konfusion, welche diese zwei Namen in der neueren Literatur sonst hervorgerufen haben, ausgeschlossen ist.
Die Rasse ß- quarnericum wird in dieser Arbeit neu beschrieben. Sie vertritt die vorige Form, mit der sie. bisher konfundiert wurde, auf den Quarneroinseln Cres (Cherso), Lošinj (Lussin) und Plavnik. In ihrer typischen Form unterscheidet sich ß. quarnericum von der Form a. saxicolum, mit der sie allerdings durch allmähliche Übergänge verbunden ist, durch ihren verhältnismässig höheren und dicht beblätterten Stengel, durch bedeutend längere Stengelblätter, besonders aber durch + bleiche Involukralschuppen, welche bei der Rasse a. bräunlich bis ausgesprochen braun berandet sind. Die Rasse quarnericum steht somit im morphologischen und geographischen Sinne gerade in der Mitte zwischen der Rasse a. saxicolum und der südlichen Art Clir. chloroticum Kern, et Murb.
Die dritte Rasse y. Borbasi, die nur einen Teil des kroatischen Küstenlandes und die Insel Krk (Veglia) bewohnt, demnach also ein sehr beschränktes Areal aufweist, verbindet die Rasse a. saxi- ccium mit der nächstverwandten west-illyrischen Sippe Chr. croa- ticum Horvatić. Sie unterscheidet sich von den vorigen Formen (u und ß) hauptsächlich durch ihre eingeschnitten-gekerbte oder eingeschnitten-gesägte untere und mittlere Stengelblätter, und von der Rasse ß. ausserdem noch durch einen nidriegeren Stengel. Die Rasse y. Borbasi hat Bor bas (1876.) mit der Form Chr. croa- ticum ß. litorale f. nudicaule (Vis.) zu einer selbständigen Art zusammengezogen und unter dem Namen Leucanthemum platylepis beschrieben. Solcher Vorgang Borbas’s ist allerdings leicht verständlich, wenn man bedenkt, dass die beiden erwähnten Formen wirklich nächstverwandt sind und nicht selten auf ein“ und demselben Fundorte allmählich ineinander übergehen. Wenn sie aber trotzdem der Verf. dieser Arbeit auseinandernahm und den zwei verschiedenen Arten unterordnete, so führten ihn dabei folgende Gründe: Schon aus den bisherigen Ausführungen geht es klar! hervor, dass im bereiche des Kroatischen Küstenlandes zwei benachbarte und vikarierende Sippen, Chr. liburnicum und Chr. croaticum, allmählich ineinander übergehen. Die Formen, welche diesen Übergang vermitteln, stellen demnach keine homogene und selbständige Sippe vor, da ihre Begrenzung weder gegen; die eine noch gegen die andere der beiden benachbarten Arten möglich ist. Es ist dagegen den natürlichen Verhältnissen ganz angemessen alle diese Übergangsformen in zwei Teile zu gliedern und einen davon dem Chr. croaticum [als f. nudicaule (Vis.)], den anderen dem Chr. liburnicum (als y. Borbasi) zuzuordnen. Indem nun B or b a s unter dem Namen Leuc. platylepis alle diese Formen gemeinsam umfasste, so liess der Verf. diesen Namen ganz fallen.
Zu socher Interpretation der Borbas’schen Art Leuc. platylepis steht in gewissem Gegensätze die Auffassung jener Autoren, welche mit diesem Namen nicht nur die erwähnten Übergangsformen, sondern auch die; typische Form (f. Visianii = Chr. ceratophylloides Vis.) der Rasse Chr. croaticum ß. litorale bezeichneten (Handel- M a z z e 11 i). Eine Beweisführung der Unrichtigkeit dieser Auffassung soll unten bei der Besprechung der Sippe Chr. croaticum erfolgen.
2. Chr. croaticum Horvatic. Diesen west-illyrischen Vertreter des apenninischen Chr. atratum y. ceratophylloides (All.) Briqu. et Cav. und des korsischen Chr. corsicum Sieb, repräsentieren in unserem Gebiete zwei Rassen, a. illyricum Horvatic und ß. litorale Horvatic, deren lateinische Diagnosen dem kroatischen Texte eingefügt sind. Die Form a. illyricum wurde bisher mit dem Chr. he- terophyllum Willd. verwechselt, obwohl sie von dieser Art durch ihre + tief eingeschnittene Blätter unzweifelhaft verschieden ist. Von ß. litorale unterscheidet sich die Form a. hauptsächlich durch braun berandete Involukralschuppen, beide sind aber durch allmähliche Übergangsstufen miteinander und mit den Sippen Chr. chloro- ticum und Chr. liburnicum verbunden.
Die drei Formen der Rasse ß. litorale sind schon seit V i s i a n i (1847.) bekannt, später aber sehr verschieden interpretiert worden. Von den wichtigsten Synonymen, welche sich auf die drei extremen Formen dieser unzweifelhaft einheitlichen Rasse beziehen, seien hier folgende erwähnt: 1. Pyrethrum ceratophylloides D.C. (quoad pl. dalm. ex ins. Pago); 2. Chrysanthemum ceratophylloides Vis.; 3. Chr. Leucanthemum var. ß- laciniatum Vis.; 4. Chr. Leucanthemum var. 3. nudicaule Vis.; 5. Tanacetum Leucanthemum var. ß. auri- culata Fenzl (p. p.); 6. Tan. monspeliense var. a. latifolium Fenzl (p. p.); 7. Leucanthemum vulgare subsp. laciniatum Briqu. et Cav. (p. p.); 8. Chrysanthemum platylepis Handel-Mazzetti (non B 0 r b.); 9. Chr. Visianii Degen. Die Namen unter 1., 2., 5., 6. und 7. kommen für die Bezeichnung der Sippe ß nicht in Betracht, da jeder von ihnen ausser dieser Rasse noch wenigstens eine Form irgend welcher anderen Art umfasst. Die Namen Pyrethrum ceratophylloides D. C. und Chrysanthemum ceratophylloides Vis. beziehen sich auf die gleichnamige alpin-apenninsche Pflanze A 11 i 0 n i’s, mit der von den betreffenden Autoren die typische Form (f. Visianii) unserer Rasse konfundiert wurde. Tanacetum Leucanthemum var. ß auriculata Fenzl umfast ganz heterogene Sippen und kommt deswegen überhaupt nicht in Betracht. Tan. monspeliense var. «• lati- folium Fenzl hezieht sich ebenfals auf zwei verschiedene und selbständige Sippen, Chr. corsicum Sieb, und Chr. ceratophylloides Vis. (non All.), welche zwar sehr ähnlich, keinesfalls aber identisch sind. Der Name Leucanthemum vulgare subsp. laciniatum Briqu. et Cav. umfasst auch zwei verschiedene Pflanzen, u. zw. Chr. Leucanthemum var. pollinense Cav. et Gr. (= Leucanthemum laciniatum H. P. R.) und f. laciniatum unserer Rasse ß- litorale (= Chr. Leucanthemum var. laciniatum Vis.).
Was den B o r b a s’schen Namen Leucantljemum platylepis anbelangt, so wurde schon oben betont, dass dieser Name auf die Rasse ß. nicht anwendbar ist. Das geht schon aus der B o r b a s ’ sehen Beschreibung und Abbildung (1. c.) seines Leuc. platylepis hervor, soll aber durch folgendes direkt bewiesen werden. Die Pflanze aus Badanj im Velebit, welche Handel-Mazzetti unter dem Borbas’schen Namen Chrys. platylepis herausgegeben hat, und welche den kroatischen (R o s s i) und ungarischen (Degen, Kümmerle) Autoren als Chr. montanum var. laciniatum bekannt ist, hat auch Borbas selbst auf Badanj gesammelt und unter dem Borbas’schen Namen Chrys. platylepis herausgegeben Indem nun zu dieser Zeit sein Leuc. platylepis schon beschrieben und publiziert worden war, so hätte er sicher auch die Pflanze von Badanj mit diesem Namen bezeichnet, wenn dazu ein Grund Vorgelegen wäre; ausserdem hatte der Verfasser dieser Arbeit auch solche Exemplare Gelegenheit zu sehen, die ebenfalls von B o r b a s selbst gesammelt (»in monte Tersatto ad Flumen, VI., 1884.«) und als Leuc. platylepis Borb. bestimmt wurden, die aber eine von der velebitischen bedeutend abweichende und mit unserem Chr. libur- nicum 7- Borbasi identische Pflanze darstelen. Daraus geht unzweifelhaft hervor, dass sich der Name Leuc. platylepis Borbas in seiner ursprünglicher Bedeutung nicht auf die Formen der Sippe ß. litorale, sondern ausschliesslich auf die Übergangsformen zwischen dieser und dem Chr. liburnicum beziehen kann.
Indem nun auch jeder der drei übriggebliebenen Namen (unter
3., 4. und 9.) nur je eine extreme Form ein und derselben einheitlichen Rasse bezeichnet, so wird hier für die Gesamtheit dieser Rasse ein neuer Name — ß. litorale — eingeführt.
3. Chr. chloroticum Kern, et Murb. Die Unterschiede zwischen den, beiden Formen — f. Simplex Horvatic sind f. ramosum Horvatic — die im Umfange dieser südwest-illyrischen Sippe hier zum erstenmal auseinandergelegt werden, sind aus dem kroatischen Texte, bezw. lateinischen Diagnosen ohne weiteres ersichtlich.
4. Chr. graminifolium L. Diese südfranzösische Art, die hier nur wegen des Vergleiches mit illyrischen Sippen Chr. liburnicum und Chr. chloroticum berücksichtigt wurde, zerfällt (im weiteren Sinne von L o r e t und Barrandon aufgefasst) in zwei Formen: a. genuinum Lor. et Barr, und ß. montanum (L.). Im Gegensatz zu Loret und Barrandon einerseits und zu B r i q u e t und Ca- v i 11 i e r anderseits hat der Verf. als richtig gefunden, diese zweite Form (ß.) mit ihrem ältesten von Lin ne herstammenden Namen montanum zu benennen.
5. Chr, heterophyllum Willd. Der Umfang dieser Art, wie sie hier begrenzt wurde, deckt sich genau mit dem Umfange des Leucanthemum vulgare subsp. montanum Briqu. et Cav. [= Chrysanthemum montanum Koch (excl. var. saxicclum)]; doch glaubt der Verf. sie mit dem Namen heterophyllum Willd. richtiger benannt zu haben, da der Linne’sche Name montanum ausschliesslich auf die Form ß. der südfranzösischen Art Chr. graminifolium angewandt werden soll. Für die Bezeichnung der drei im Gebiete vorkommenden Formen dieser Art wurden die Namen « adustum (Koch), ß. lanceo- latum (Pers.) und y. crassifolium (Fiori) verwendet, wobei ß. lanceo- latum die typische Form der Art (= Chr. heterophyllum Willd., s. s.) darstellt. Die Form y. crassifolium war bis jetzt nur aus Italien (Toscana) bekannt, wo sie von Fiori als eine Varietät des Chr. Leucanthemum L. beschrieben wurde, kommt aber — wie es der Verf. neuerdings feststellen konnte — auch in Hercegovina (Velez) und Serbien (Kopaonik) vor, wo sie ebenfalls ausschlieslich den Serpentinboden bewohnt. Für ihre Zugehörigkeit zu Chr. heterophyllum spricht ausser den mit Pappuskrönchen versehenen Randblüten auch die Beschaffenheit der sämtlichen Blätter.
6. Die Begrenzung sowie die Gliederung und Nomenklatur der Formen des Chrysanthemum Leucanthemum L. ist aus dem kroatischen Texte, der »Clavis analytica« (Kap. II.) und der »Dispositio systematica« (Kap. III.) zu ersehen.
Als das Manuskript dieser Arbeit schon vollendet und der Redaktion übergeben wurde, erschien die neueste Lieferung von Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Bd. VI.,
2., L f g 1.—3., worin auch ein Teil unserer Formen der Sect. Leucanthemum bearbeitet vorliegt. Um auch dieser Bearbeitung einiger- rnassen Rechnung zu tragen, sind im Nachtrag einige Bemerkungen zu den Ausführungen in derselben beigegeben. Hier sei davon nur einiges hervorgehoben.
Hegi’s Angabe des Chr. atratum Jacqu. für Illyrische Gebirge erscheint dem Verfasser weder als bewiesen, noch als wahrscheinlich, da sie im illyrischen Gebiete durch drei vikarierende Sippen. — Chr. liburnicum, Chr. croaticum und Chr. chloroticum — vertreten ist. H e g i’s Bemerkung über die verwandschaftlichen Beziechungen des Chr. atratum zu Chr. ceratophylloides All., Chr. tridactylites (Kern, et Hut.) Fiori (= Chr. Gussonei Nym.; Hegi), Chr. croaticum ß. litorale Horvatic f. Visianii (Deg. = Chr. platylepis Handel- Mazzetti; Hegi; non Borb.) und Chr. graminifolium L. stimmt mit dem in dieser Arbeit durchgeführten System vollkommen überrein. Chr. Leucanthemum L. wird von Hegi in sehr weitem Umfange begrenzt und in fünf Unterarten gegliedert: I. subsp. triviale und II. subsp. leucolepis entsprechen in ihrer Umgrenzung und Gliederung genau den gleichnamigen Unterarten von B r i q u e t und Cavillier; Hegi’s III. subsp. montanum entspricht unserem Chr. heterophyllum a. adustum ("Koch); Hayek’s IV. subsp. saxi- colum gehört nach der Meinung des Verfassers nicht zu Chr. Leucanthemum L., da sie mit nächstverwandten Formen quarne- ricum und Borbasi eine selbständige Sippe darstellt (Chr. liburnicum), die ihrer Verwandschaft nach dem Chr. atratum s. 1. subsumiert werden soll. Durch seine Auffassung der V. subsp. heterophyllum unterscheidet sich Hegi von allen anderen älteren und neueren Autoren, indem er nach der Meinung des Verfassers unter diesem Namen mehrere verschiedene Formen (unter übrigen auch Chr. corsicum Sieb.) konfundiert hat.

Ključne riječi

Hrčak ID:

151818

URI

https://hrcak.srce.hr/151818

Datum izdavanja:

31.12.1928.

Podaci na drugim jezicima: hrvatski

Posjeta: 1.643 *