Izvorni znanstveni članak
SENJ UND DER USKOKENKRIEG
ANNA MARIA GRUENFELDER
Sažetak
Der "Uskokenkrieg" oder "Gradiskanerkrieg" hat sowohl in der kroatischen, wie auch in der oesterreichischen Geschichtsschreibung nicht das verdiente Interesse gefunden. Das Standardwerk, auf den sich Historiker stuetzen muessen, ist die aus dem Jahre 1916 stammende Monografie von Anton Gnirs, "Oesterreichs Kampf um sein Suedland am Isonzo". Gnirs schreibt aus der Perspektive der grossen Isonzooffensiven, die fuer Oesterreich geradezu mythische Bedeutung haben: es geht um Oesterreichs Einfluss in Italien und um Oesterreich als Adriamacht. So gesehen haengen der "Gradiskanerkrieg" und der spaete Nachfahre, der Krieg Oesterreichs in Italien zusammen in der Zielsetzung, die beide kriegfuehrenden Parteien verfolgten. Der Krieg 1615-1618 traegt die Bezeichnung "Uskokenkrieg", obwohl die bedeutendsten Kampfhandlungen sich in Friaul abspielen. Welche Rolle spielten die Uskoken daher? Diese Frage erscheint berechtigt, wenn man bedenkt, dass die Stadt Senj/Zengg von den Kriegshandlungen nur wenig betroffen wurde. Aber Senj/Zengg war ein Objekt von Spekulationen Venedigs schon vor Ausbruch des Krieges, und zwar nicht nur wegen der Uskoken und ihrer Piraterie. Venedig gedachte, Senj, wenn moeglich aber das gesamte habsburgische Kuestenland unter seine Herrschaft zu bringen. Das "Dominio del mare" und Venedigs ausschliesslicher Anspruch darauf waren es, der Venedig daran denken Hess, Habsburg fuer diese Kueste sogar eine finanzielle Abgeltung zu leisten. Kauf, Verpachtung, Holzhandel und als Kompensation die Versorgung der Zengger Uskoken durch Venedig nach ihrer Verlegung in Grenzfestungen auf dem Festland - mit diesen Kombinationen traten verschiedene Unterhaendler Venedigs und des Papstes an den Kaiser und den Erzherzog von Inneroesterreich heran. Die Uskoken von der Kueste entfernen und sich selbst dieser Orte bemaechtigen, dies war das Ziel Venedigs vor Ausbruch des Krieges, im Krieg und in den Friedensverhandlungen und Vertraegen von Paris und Madrid. Auch Spanien interessierte sich fuer die habsburgische Kueste, weil es weitergehende Ziele auf dem Balkan verfolgte. Venedig erreichte sein Ziel nicht. Die Friedensvertraege zwischen Oesterreich und Venedig sollten zwar die Piraterie der Uskoken unmoeglich machen, aber sie wurden nicht erfuellt. Die Historiker brachen bisher ihre Forschungen zur Geschichte der Zengger Uskoken mit dem Jahre 1620 ab - in der Annahme, die Friedensbestimmungen seien erfuellt, die Uskoken auf das Festland umgesiedelt worden; dort haetten sie sich mit der einheimischen Bevoelkerung vermischt und nicht mehr an ihre Piratenvergangenheit gedacht. Die Geschichte muss weiterverfolgt werden - auch wenn die Ereignisse des damals schon tobenden Dreissigjaehrigen Krieges die Aufmerksamkeit von Senj/ Zengg ablenken moegen.
Ključne riječi
Hrčak ID:
42972
URI
Datum izdavanja:
15.12.1997.
Posjeta: 4.451 *