Original scientific paper
ANTE GULIN
Abstract
Der Autor erläutert in dieser Arbeit die mittelalterliche Geschichte des Senj Kapitels und beschreibt zugleich das Siegel des Bischofs Martin. Während das Bistum Senj ganz gewiss in den sechziger Jahren des 12. Jh. gegriindet worden ist (nach einigen Indizien vielleicht auc fueher), wurde das Domkapitel ein Paar Jahre später gegriindet — noch zur Zeit des Bischofs Mirej. Am Anfang bestand das Ka-pitel wahrscheinlich nur aus drei Domherren in Archidiakons- Archipresbyters- und Pri-miceriuswürde, später aber im 14. und 75. Jh. besteht es aus 12 Domherren. Diese haben sich aus standigen Einkommen und Zehnten, sowie anderen Einnahmen (von Messeen,
Begräbnissenusw.) versorgt. Erst 1392, als ihm durch das Privileg des Konigs Sigismund Siegelsgebrauch gewährt worden ist, wurde es zum »locus credibilis«. Seit jener Zeit hat das Domkapitel die öffentliche Tätigkeit bis zur Mitte des 18. Jhs ausgeiibt, indem es, mit sejnem grossen und kleinen Siegel als Beglaubigungsmittel verifiziert, privatrechtliche Abkommen sowie andere Urkunden verfasste und veröffentlichte.
Das grosse Siegel des Domkapitels ist mandelformig und misst 7,5
х4,5 cm. Innerhalb zwei Reihen winziger Perlen liesst man die Aufschrift »S(igillum) CAPITULI SEG-NIENSSIS«. Von dieser Aufschrift ist die Gestalt der Gottesmutter mit dem Kind Jesus unter einem Ziborium umgeben. Seine Form ist sehr elegant und hat gotische Merkmale. Das kleine Siegel ist rundformig und misst 5 cm im Diameter. Binnen einer Aufschrift »+ S(igillum). CAPITULI: ECC(lesi)E SEGN(i)ENSIS« ist die Gottesmutter mit dem to-ten Sohn dargestellt, zwischen der Sonne in Form des Kopfes Christi mit sieben kleinen Sternen und dem Mond funfzehn Sternen. Es trägrt gotische Merkmale und stammt aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Das Siegel des Bischof Martin von Senj ist auf einer Urkund aus 1280 erhalten. Est ist mandelformig und misst 5,5 x 3,1 cm. Die Gestalt des Bischofs mit aufgesetzter Mitre und Bischofsstab in der linken Hand ist mit folgender Aufschrift umgeben: » + S(igillum). FR(atr)IS MARTINI (A und R = Ligatur) D(e)i GRA(tia) EPI(scopi) SEGN(iensis)«. Mit der rechten Hand wird im Zeichen der HI. Trinität der Segen erteilt. Der Bischof ist in einem Ornat bekleidet und frontal mit gotischen Merkmalen konzipiert.
Da die Siegel des Senj Kapitels und des Bischof Martin wichtige Denkmale des kro-atischen Kulturerbe darstellen, hat der Autor ihnen mehr Aufmerksamkeit gewidmet als es bisher in der Literatur der Fall war. Die Siegel sowie das Domkapitel verdienen es zweifellos.
Keywords
Senj Kapitels; das Siegel des Bischofs Martin
Hrčak ID:
90352
URI
Publication date:
25.10.1988.
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