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ZWEI WERKE AUGSBURGER GOLDSCHMEIDS JOHANN ZECKEL AUS DER ERSTEN HÄLFTE DES 18. JAHRHUNDERTS IN OSIJEK UND IN SENJ
IVO LENTIĆ
Abstract
Augsburg war eines der wichtigsten und bedeutendsten Zentren der Gold-und Silberschmiedekunst Deutschlands im 17. Jahrhundert, welches mit seinem hervor-ragenden Erzeugnissen fast den sämtlichen europäischen Markt beherschte.
Nicht nur der Adel und die Kirche in Österreich, sondern auch das von Öster-reich politisch, religiös und kulturell stark beeinflusste Kroatien, bestellten im 17. Jahrhunderts und in ersten Hälfe des 18. Jahrhunderts die profanen und sakralen Gold-und Silbererzuegnisse fast ausschiesslich bei den berühmten Augsburger Meistern.
Noch heute finden wir in den Kirchen und Klostern des kontinentalen Teiles Kroatiens (Nordwest-Kroatien und Slavonien) wie auch in einem Teile des kroati-schen Küstenlandes (Senj) wertvolle Werke der Augsburger Gold- und Silber-schmiede aus den 17. und aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, welche uns von den regen Beziehungen und vom starken Einflusse der Augsburger Meister auf die einheimischen Gold- und Silberschmiede Kroatiens bezeugen.
Den schon bekannten und publizierten Werken der Augsburger Meister in Kroatien1 können wir nun noch zwei bedeutende Arbeiten des Augsburger Meisters Johan Zeckel aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, wie z. B. die mo-numentale silberne und vergoldete Strahlenmonstranz in der bischöflichen Schatz-kammer in Senj, welche mit dem Augsburger Beschauziechen (den Stadtpier) und den Initalien des Meisters I. Z. im Oval gekennzeichnet ist. Diese wertvolle Monstranz, welche mit Edelsteinen und mit Email-Medaillons geschmückt ist, wurde im Jahre 1730. aus dem Legat der im Jahre 1726. verschiedenen Patrizierwitwe Ivka Radić aus Senj für die Kathedrale dieser Stadt erworben- und von Johann Zeckel zwischen 1726 und 1728. Augsburg verfertig.
Das zweite Werk Johann Zeckel's stellt der silberne und vergoldete und mit getriebenen Bandornamenten, Rosen und Trauben geschmückte Kelch in der Pfarr-kirche des HI. Namens Mariae in der Osijeker Unterstadt dar, welcher auch mit den Initialen des Meisters, und den Augsburger Beschauzeichen versehen ist und im Jahre 1715. von Johann Zeckel ausgeführt worden ist.
Diese zwei wertvollen Arbeiten Johann Zeickel's bezeugen uns, dass, wenn auch Kroatien im 17. und im 18. Jahrhundert in politischen Sinne so tragisch zerstückelt war, es doch wenigstens durch kulturelle und künstletische Bande in eine Einheit verbunden war, da man die Werke dieses Augsburger Meisters in zwei so von einander weit antfernten kroatischen Städten wie Osijek in Slavonien und Senj an der Adriatischen Küste zu derselben Zeit wiederfinden.
Keywords
AUGSBURGER GOLDSCHMEIDS; JOHANN ZECKEL
Hrčak ID:
197706
URI
Publication date:
21.12.1970.
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