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Original scientific paper

Die frühbronzezeitliche Siedlung an der Lokalität “Gradac“ in Sarvaš mit besonderem Hinblick auf die Analyse des keramischen Materials

Jasna Šimić


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Abstract

Die mehrschichtige Lokalität Gradac in Sarvas, einem etwa 10 km östlich von Osijek gelegenen Ort, wurde Ende des 19. Jhs. entdeckt und ist eine der bedeutendsten vorgeschichtlichen Fundstätten bei uns.
Zahlreiche zufällige Funde kamen in den Besitz der Museen in Wien, Berlin, Zagreb und Osijek. Zum ersten Mal wurde diese Fundstätte gleich nach ihrer Entdeckung untersucht3 und sie war Gegen¬stand zahlreicher Abhandlungen vieler Verfasser.1-2
Die erste umfangreiche Ausgrabung wurde 1942/43 von R. R. Schmidt unternommen,5 jedoch infolge der Verhältnisse zu Kriegsende wurde der größte Teil der Unterlagen vernichtet, während die Funde nach Zagreb und Osijek geliefert wurden.67
Des Materials aus Sarvas, vorwiegend der Vucedol Kultur angehörend, bedienten sich viele Fachleute,8 '2 obwohl bis jetzt davon relativ wenig veröffentlich wurde.
Untersuchungen auf der Lokalität Gradac wurden vom Museum Slawoniens Osijek 1985 und 1986 vorgenommen.1472
Der bronzezeitliche Horizont auf der Lokalität Gradac beginnt mit der frühen Bronzezeit (Vinkovci-Kultur). Die Mittelbronzezeit ist gegenwärtig nicht vorhanden, obwohl einige Bruchstücke der pannonischen inkrustierten Keramik gefunden worden sind. Diese Tatsache ist ziemlich erstaunlich, da in der Nähe große mittelbronzezeitliche Siedlungen (Bijelo Brdo, Aljmas, Erdut, Dalj, Klisa, Osijek)2S-32 vorhanden sind. Der spätbronzezeitliche Horizont ist durch die jüngere Belegis-Gruppe belegt.
Für die frühe Bronzezeit kann gesagt werden, daß sie in den Kulturkomplex Vinkovci-Somogyvär'8 hineinpaßt und sich auf Grund einiger Keramikformen der Somogyvär-Kultur annähert. Vor allem bet¬rifft diese einige Schüsselformen.25'26 Es kommen auch einige Formen vor, welche in der älteren Nagy- rev-Kultur zu finden sind. Das istz.B. der Fall mit einem für die Vinkovci-Kultur untypischen Krügchen.23-24
Bezüglich der Keramikformen sind in der Kategorie Feinkeramik am meisten Schüsseln mit neu¬en Typen und zwei Subtypen vertreten, dann Amphoren, Krüge und kleinere Töpfe. Die Grobkeramik bilden vorwiegend Töpfe und grobbearbeitete Exemplare anderer Gefäßformen: Schüsseln (sechs Typen und ein Subtyp), Amphoren und Krüge.
Da uns relevante stratigraphische Indikatoren fehlen, müssen wir uns, wenn es sich um die chro¬nologische Bestimmung der Vinkovci-Kultur handelt, auf die Typologie der Keramik verlassen, die im allgemeinen das Übergewicht der jüngeren Formen aufweist,,5'16'27 sowie auf deren Verwandschaft mit den erwähnten Kulturen aus dem ungarischen Raum, die generell jünger sind als die frühe Vinkovci- Kultur.
Daraus läßt sich schließen, daß die frühbronzezeitliche Siedlung in Sarvas dem jüngeren Vink- ovci-Horizont angehört. Dadurch ist das Vorhandensein einer noch älteren Siedlung nicht ausgeschlo¬ssen, denn die Stratigraphie der Lokalität sowie die Tatsache, daß auch die bisher untersuchten Vink- ovci-Siedlungen mehr einer horizontalen als vertikalen Einschichtung hinneigen, lassen diese Vermu¬tung zu.

Keywords

Hrčak ID:

237112

URI

https://hrcak.srce.hr/237112

Publication date:

5.12.1995.

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