Synthesis philosophica, Vol. 39 No. 1, 2024.
Review article
https://doi.org/10.21464/sp39113
Eschatologie des heiligen Paulus im emanzipatorischen politisch-philosophischen Gedanken als Versuch einer Neuerfindung der Hoffnung in der Endzeit
Lana Zdravković
; Peace Institute, Metelkova ul. 6, SI–1000 Ljubljana
Abstract
Das Paper adressiert eine besondere Modalität des Endes, das sich in einem allgegenwärtigen Gefühl einer fortwährenden, unmittelbaren und realen Bedrohung durch die gänzliche Zerstörung des Planeten, globale Konflikte und das Aussterben der menschlichen Spezies (Viren und Pandemien, Naturkatastrophen, die nukleare Androhung und die Gefährdung durch künstliche Intelligenz) manifestiert. Die Einführung in das Thema des Endes erfolgt durch die Vorstellung der wichtigsten gegenwärtigen eschatologischen Theorien des radikalen politischphilosophischen Gedankens, namentlich jener der linken, postmarxistischen Provinz. Hierzu zählen die Werke von W. Benjamin, J. Taubes, G. Agamben, S. Žižek und A. Badiou, die ihre politische Theologie vom heiligen Paulus ableiten. Die Intention dieses Aufsatzes besteht darin, darzulegen, wie die radikalsten politischen Denker in einem Kontext, in dem das emanzipatorische Potenzial von Konzepten, die in Krisenzeiten einen Rahmen für politische Kontinuität bieten könnten, aufgezehrt ist, sich ephemeren, jenseitigen Gefilden zuwenden, in denen die politische Hoffnung auf theologischen Konzepten aufbaut. Im abschließenden Abschnitt wird das Argument vorgebracht, die Vermeidung des Endes sei durch die Postulierung des politischen emanzipatorischen Potenzials in theologischen Termini bedingt. Dies impliziert die Durchdringung des oben genannten Potenzials mit theologischen Konzepten wie Verzicht, Selbstbeherrschung und Selbstaufopferung.
Keywords
Ende; politische Theologie; politische Eschatologie; emanzipatorische Politik; Messianismus; universelle Singularität
Hrčak ID:
321381
URI
Publication date:
11.10.2024.
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