Izvorni znanstveni članak
Religion, Zivilgesellschaft, soziale Probleme
Siniša ZRINŠČAK
Sažetak
Der Artikel setzt mit einer Beschreibung der gesellschaftlichreligiösen
Situation in West- und Osteuropa zur
Jahrtausendwende ein. Obwohl in Westeuropa ein
Säkularisierungstrend vorherrscht, in Osteuropa wiederum
eine Revitalisierung der Religion, können diese Trends keine
Erklärung liefern für eine Reihe anderer Wandel auf
individueller und gesellschaftlicher Ebene, zumal nicht
solcher, die sich auf die öffentliche Rolle der Religion
beziehen. Die modernen europäischen Gesellschaften tun
sich schwer mit den Forderungen nach öffentlichem
Bekunden von Religiosität, vor allem wenn sie von Seiten
nicht traditioneller religiöser Minderheiten kommen. Die
Unangemessenheit im Verhältnis zwischen klassischen
Säkularisierungskonzepten einerseits und der privaten und
öffentlichen Sphäre sowie den liberal aufgefassten
Menschenrechten andererseits wird anhand der Arbeiten von
José Casanova und David Herbert aufgezeigt. Trotz ihrer
zum Teil unterschiedlichen Vorgangsweisen greifen beide
Wissenschaftler auf das Konzept der Zivilgesellschaft zurück,
anhand dessen man das öffentliche Wirken und die
öffentliche Rolle der Religion in der modernen und
spätmodernen Gesellschaft beschreiben kann. Das Konzept
der Zivilgesellschaft ermöglicht auch ein analytisches
Verständnis der sozialen Funktion der Religion, sowohl jener
innerhalb klassischer sozialer Interventionen als auch der, die
als Ausdruck von Kritik in der Gesellschaft wirksam ist. Der
Artikel schließt mit einer Analyse von diesbezüglichen
Untersuchungsergebnissen zum Stand der
Gesamtbevölkerung sowie zu Kirchenbewegungen, die das
öffentliche und soziale Wirken der Kirche in der kroatischen
Gesellschaft vor Augen führen. Auch hier ist die Rede von
einer Wirklichkeit voller Widersprüche, von neuen
gesellschaftlichen Bedürfnissen sowie von Möglichkeiten,
aber auch Einschränkungen der Wirksamkeit der Kirche.
Dadurch wird erneut demonstriert, dass eine Redefinierung
des Öffentlichen und des Privaten innerhalb der
zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse zwar nicht in
normativer, dafür aber in interpretativer Hinsicht von
analytischem Nutzen wäre.
Ključne riječi
Hrčak ID:
16261
URI
Datum izdavanja:
30.4.2005.
Posjeta: 3.908 *