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Izvorni znanstveni članak

Anna-Maria Gruenfelder


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str. 29-60

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Feministische Theologie, eine »hermeneutische« oder »Kontexttheologie«, ist aus dem Bemuehen von Frauen erwachsen, ihrer Eigenständigkeit und Unabkaengigkeit auch in ihrer Haltung zu grundlegenden Glaubensfragen Ausdruck zu verleihen. Der Prozess der Selbstwerdung foerderte die Erkenntnis zutage, dass die Scultheologie diesen Frauen keine positiven weiblichen Leitbilder bieten kann, das traditionelle Frauenbild fuer sie aber keine Gueltigkeit mehr hat. Fuer manche feministische Theologinnen ist dies der Anlass, zusammen mit diesem Frauenbild nicht nur die akademische Theologie als frauenfeindlich zu verwerfen, sonder dem Christentum eben aus diesem Grunde den Ruecken zu kehren. Das Frauenbild des Christentums - die Antagonie zwischen Eva und Maria - das die Frau einerseits daemonisiert, andererseits aber idealisiert - wird dafuer verantwortlich gemacht, dass im Christentum alle Frauen diskriminiert, viele oft auch physisch verfolgt wurden. Die Macht, die Maenner ueber Frauen in der Geschichte ausuebten, erscheint diesen Theologinnen als die Konsequenz des »antifeministischen Geistes« des Christentums. Dieser Geist aber werde legitimiert durch den »patriarchalen« Gott der juedisch-christlichen Tradition. Diese Theologinnen fragen nicht danach, ob dies das ganze, oder authentische Christentum ist, oder ob Gott nicht die Zuege eines Menschenbildes traegt, das ebenfalls abgeloest werden muesste. Diese Theologinnen sehen ihr »Heil« in der Rueckkehr in eine idealisierte Urzeit, in der die Goettin, die »Grosse Mutter« ueber eine Erde waltete, die von den »weisen« und »gerechten« Frauen verwaltet wurde. Diesem Denken geht es nicht um wissenschaftliche Wahrheit-ganz im Gegenteil. Diese wird als Konstrukt einer »maennlichen« Wissenschaft betrachtet, die aus ihrem Mangel an Phantasie, Kreativitaet und Intuition die Tugend der Rationalitaet, Objektivitaet... gemacht hat.
Jene Theologinnen aber, die sich den geltenden Wissenschaftskriterien verpflichtet fuehlen, geht es um die Wiederentdeckung der Quellen des Christentums. Aber aus ihrem feministischem Interesse- das dem Gegenstand der Theologie fremd ist- muessen sie Grundintentionen der biblischen Buecher uminterpretieren, da weder das Alte noch das Neue Testament »feministisches Problembewusstsein« offenbart. Gott werden »weibliche Zuege«, »weibliche Eigenschaften« zugestanden, die ihn zur »Mutter« werden lassen; aus seinem Sohn wird nicht der Sohn, sondern ein Ideal einer ferne in der Zukunft liegenden »androgynen« Menschlichkeit. Ueberhaupt faellt bei feministischen Theologinnen die unkritische Verwendung Jungscher Kriterien des Maennlichen und Weiblichen auf; sie heben damit die von ihnen selbst immer wieder getadelte Geschlechterpolarisierung der bestehenden Gesellschaft nicht auf, sondern vertiefen sie noch.
Eine historisch orientierte Feministische Theologie erforscht die Frauen des Alten und Neuen Testaments und der fruehen Christenheit sowohl unter dem Aspekt der Wiederentdeckung »vergessener« Frauen, wie auch in der Erwartung, heutige Frauen koennten in ihnen »Identifikationsmodelle« finden. Schliesslich geht es ihnen auch um biblische Begruendungen fuer ihre Forderung nach »Wiedereinbindung« der Frauen in die kirchlichen Strukturen. Es zeigt sich jedoch, dass die Lebensbedingungen zu unterschiedlich, die historischen Distanzen zu gross sind, um diesen Frauen Vorbildcharakter fuer das Leben von Frauen heute abzugewinnen. So wichtig eine historische Aufarbeitung um der historisch-kritischen Wissenschaft willen ist, so wenig eignet sich das so gewonnene Bild fuer eine Identifizierung oder fuer eine Argumentation zugunsten einer Gleichberechtigung von Frauen in der Aemterfrage. Der Feministischen Theologie kommt jedoch immerhin das Verdienst, zu, aus einem Paradigma unserer Zeit an die Theologie heranzugehen und korrigierend zu wirken. Als solche sollte sie die Theologie in allen Disziplinen durchdringen.

Ključne riječi

Hrčak ID:

33809

URI

https://hrcak.srce.hr/33809

Datum izdavanja:

11.4.1988.

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