Original scientific paper
Zlatni danci [dt. Goldene Zeiten] von Jagoda Truhelka als kroatozentrisches kulturelles Imaginarium
Katarina Ivon
orcid.org/0000-0002-5696-7056
; Sveučilište u Zadru, Hrvatska
Abstract
Im Beitrag wird von den Gedanken aus der Geschichte der kroatischen Kinder- und Jugendliteratur von Crnković und Težak ausgegangen, wonach zum einen das in Truhelkas Werken enthaltene Kroatentum bzw. die darin dargestellte Religiosität zu Zeit Jugoslawiens (1918 – 1989) die Einreihung der Werke dieser Autorin in die Schullektüre verhinderten, zum anderen ihre Werke sehr oft anhand außerliterarischer Kriterien bewertet wurden. Auf der Spur dieser Gedanken wird im Beitrag die autobiographische Trilogie Zlatni danci der Autorin gedeutet, indem auf die dort dominierenden Motive und Erzählmuster eingegangen wird, die durch ihr häufiges Vorkommen der Rekonstruktion des kulturellen Imaginariums der Autorin, das man als kroatozentrisch bezeichnen könnte, beitragen. Dieses Imaginarium wird in der Trilogie durch verschiedene Erzählverfahren signalisiert: durch Anicas belehrend-patriotische, in der Schule erworbene „Tiraden“, durch Beschreibung der Schule und des Salons der Lehrerin, durch die Rekonstruktion des Kinderspiels, worin die Schlacht bei Siget nachgeahmt wird, sowie durch das Nacherzählen des Schicksals des Holzfällers Đorđe und seiner Teilnahme an der Schlacht bei der Insel Vis. In der Trilogie ist auch der Raum ein wichtiges Erzählelement, dem neben der integrativen Rolle auch die Funktion eines wichtigen Hinweises auf die kulturelle Selbstidentifikation eigen ist. Die Analyse impliziert, dass das Imaginarium von Zlatni danci nicht nur Werte der Autorin, sondern auch jene der Gemeinschaft, zu der die Autorin gehört, enthält.
Keywords
kulturelles Imaginarium; Jagoda Truhelka; Zlatni danci; nationale Raummarkierung; kroatische Kinder- und Jugendliteratur
Hrčak ID:
149042
URI
Publication date:
26.10.2015.
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