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Original scientific paper

https://doi.org/10.21464/sp34102

Interaktive Warenschleife

Vladimir Gvozden ; University of Novi Sad, Faculty of Philosophy, Zorana Đinđića 2, RS–21000 Novi Sad


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Abstract

Die Ware wird als Kernbestandteil unserer Welt erkannt. Wenn unser Verhältnis zur Ware als strukturierender Form der kapitalistischen Gesellschaft ein kontinuierlicher Prozess subjektiver Arbeit und des Bedeutungsaustauschs ist, dann wird die Frage der historischen Ontologie unumgänglich. Historische Ontologie bedeutet, dass „wir uns mit Bezugnahme auf Ort und Zeit konstituieren und Materialien benutzen, die eine distinktive und historisch geformte Organisation haben“ (I. Hacking). Dieser Aufsatz ist ein Versuch, Waren durch die Erweiterung zweier von Ian Hacking entwickelter Konzepte [der Looping-Effekt, Leute (zurecht) machen] und deren Verbindung mit dem philosophischen Ansatz zur Wirtschaft zu interpretieren. Die Looping-Effekte der Waren erzeugen ein besonderes Ambiente, besondere Formen der Verbindung und Trennung, Gleichheit und Hierarchie, Gemeinschaft und Singularität, Freiheit und Affirmation. Der Artikel gibt ein kurzes historisches Resümee vom Aufkommen des Waren-Loops (von den 1850ern bis 2001) und legt Nachdruck auf die Wichtigkeit struktureller Bestimmungen des Kapitalismus (Ideologie des freien Marktes, Eigentum, staatliche Mechanismen, spezifische Art der Kultur usw.). Das (Zurecht)machen der Leute innerhalb der Warenschleife setzt Menschen voraus, die zählen, an der Marketisierung teilnehmen, sich den Markt in jeder Situation vorstellen, das marktkonforme Gefühl von Schuld und Verantwortung verinnerlichen und paradoxerweise bereit sind, Selbstunternehmer zu sein, um sich am eigenen (Zurecht)machen zu beteiligen. Es wird gezeigt, dass die zeitgenössische Doxa aus der Perspektive der Warenschleife augenscheinlich wird, obwohl sie einen Kontext der Harmonie schafft und die Komplexität verringert. Mit zunehmender Tiefe der Analyse entdecken wir interaktive Knoten bei stetig steigenden Intensitätsebenen – allerdings auch zwei mögliche produktive Widerstandspunkte (Ungleichheit, Einwanderung). Die Warenschleife ist ein ontologisches Gewebe, in dem alle Fäden miteinander verwoben sind, von politischen und wirtschaftlichen bis hin zu sozialen und persönlichen Beziehungen. Am Ende des Artikels versuchen wir, Agambens Ideal der Profanierung mit Hackings Looping-Effekt in Verbindung zu setzen. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die phantomähnliche Objektivität der Ware profaniert werden sollte, was zu bedeuten hat, dass sie zum freien menschlichen Gebrauch zurückgeführt werden sollte.

Keywords

Ware; Kapitalismus; Profanierung; Staat; Kultur; Wirtschaft; Politik

Hrčak ID:

224033

URI

https://hrcak.srce.hr/224033

Publication date:

11.6.2019.

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